Sonntag, 17. April 2011
Verlust
Es ist keine Stunde her, da schätzte mich ein anderer im Spiegel ab. Der junge Arthur Rimbaud muß ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Martin Zingg schreibt: "Im Mai 1871, als in Paris ein Aufstand tobt, die «Commune», schreibt Rimbaud seine beiden berühmten «Seher-Briefe». Er ist inzwischen sechzehneinhalb Jahre alt und teilt zwei Freunden mit, dass er ein Dichter sein wolle: «Es geht darum, durch die Verwirrung aller Sinne im Unbekannten anzukommen. Die Leiden sind gewaltig, aber man muss stark sein, als Dichter geboren sein, und ich habe mich als Dichter erkannt. Das ist ganz und gar nicht mein Fehler. Es ist falsch, zu sagen: Ich denke. Man müsste sagen: Ich werde gedacht. (...)

Ich ist ein anderer.

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Verlust

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