Dienstag, 9. August 2011
Sind wir noch fähig, vom Eros zu sprechen?
Heinz A. schrieb, Zitat: "Mein Verdacht: das alles lässt sich auf die erotisierten Madonnendarstellungen zurückführen .. so ab ... na in Kunstgeschichte kenne ich mich nicht aus - wer hilft weiter? " http://rabe500.blogger.de/stories/1866107/#1866848

Solche Fragen scheinen mir in der Absicht gestellt, die religiöse Dimension des Menschen anzugreifen. Aber das Thema Religion und Eros ist tatsächlich schon von Walter Schubart (München 1966) ausgiebig in einem gleichnamigen Buch dargestellt worden.
Zitat aus der Einleitung Schubarts: "Das Religiöse und das Geschlechtliche sind die beiden stärksten Lebensmächte. Wer sie für ursprüngliche Widersacher hält, lehrt die ewige Zwiespältigkeit der Seele. Wer sie zu unversöhnlichen Feinden macht, zerreißt das menschliche Herz. Und es ist zerrissen worden!"

Zur Kunst. Zum Thema.
Bernini und die Darstellung der "Verzückung der Heiligen Theresa von Avila" (um 1650).
http://www.romaculta.it/det/theresa-von-avila-bernini.html



Sind wir noch fähig, vom Eros zu sprechen?

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Lieber Jürgenrabe,
das ist für mich ernüchternd, wie du die Widersprüche von 2000 Jahren Kirchen- und Kunstgeschichte zusammen fasst.
Und auch gleich noch einen Angriff auf die religiöse Dimension des Menschen siehst.
Kann es sein, dass so Fundamentalismus anfängt?
Gerne würde ich an dieser Stelle Körper- und Lustfeindlichkeit bei gleichzeitigem zügellosen Leben des Klerus durchwedeln. (Wasser predigen und Wein trinken) Schnell wären wir an einem Punkt, wo Psychologie untrennbar mit verhandelt werden müsste. Aber dann wäre ich sofort wieder ein Coucher oder vulgär Marxist, nihilistischer Materialist - mindestens aber jemand, mit dem man keine Verständigung suchen sollte.

Muss ich mir das antun?
Nein.

wenn geistige Ekstase und Verzückung so erotisch aufgeladen daherkommt, machen die Trancetänzer, Achtsamkeits-Mediteure, Rosenkranzbeter offensichtlich alles falsch. Wäre wirklich spannend, das mal vergleichend zu vertiefen.

Aber nicht hier.

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Aber Religion darf man doch nicht mit Kirche gleichsetzen. Ich habe ein starkes religiöses Empfinden heißt eigentlich nur, ich sehe eine ganze Welt hinter den Dingen (des Alltags), zumindest frage ich danach.

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ein bisschen weiß wohl auch ich über die Wechselwirkungen von Religion - Kirche - und öffentlicher und veröffentlichter Meinung (Bilder, Skulpturen, etc.) - das was der Künstler durfte, wo er damalige Weltsicht-Grenzen sprengen konnte oder manchmal dafür auf dem Scheiterhaufen landete.
Auch ich sehe eine Welt hinter den Dingen, weiß über unbewusstes - ich habe im Gegensatz zu dir aber offensichtlich kein Konzept und Erklärungsmuster wie du (Gott, Religion)

Egal.

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