Samstag, 13. August 2011
Ein möglicher Dialog über den Sinn von Kunst
Der Maler: Die Künstler - jedenfalls einige - sind ständig damit beschäftigt, sich selbst infrage zu stellen, sich selbst zurückzunehmen und ein Leben mit einem großen Fragezeichen zu führen.

Der Frager: Wenn ich das richtig verstehe, ist die Situation des Künstlers eine der existentiellen Not?

Der Maler: Not? Ja und Nein. Der Künstler ist eher ein Grenzgänger zwischen Alltag und existentieller Betroffenheit. Sein Werk spiegelt das, manchmal verborgen, manchmal ganz offenbar.

Der Frager: Aber Kunst ist auch eine Manifestation des Schönen, der Freiheit und eines positiven Menschenbildes, trotz aller Fragwürdigkeit des - meinetwegen - Daseins.

Der Maler: Neben der Tatsache, daß ein Werk der Kunst auch Genuß ist, ist eher im Verborgenen der Zweifel präsent. Was ist der Mensch? Ein Rätsel, an dessen Lösung der Künstler mitarbeitet und /oder an welchem er oft genug scheiterte.

Der Frager: Wenn dem so ist, warum sollte man sich mit einer solchen Kunst beschäftigen oder sich sogar damit umgeben?

Der Maler: Hat nicht jeder Mensch das Bedürfnis, sich mit den diversen Antworten hinsichtlich seines Seins und seines Lebens zu beschäftigen? Ist es nicht ein Glück des Menschen, die Entschleierung seines Wesens zu versuchen und zu erfahren, wer er ist und wie komplex er ist?
Gut, das mag nicht für alle Werke der Kulturschaffenden zutreffen, aber zumindest ist es eine Position, die anerkennenswert ist.
Ein möglicher Dialog über den Sinn von Kunst

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