Sonntag, 2. November 2008
Königin Viktoria von England


Franz Xaver Winterhalter 1843, Öl
Königin Viktoria von England

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Stimmungsbild vier
Ein Teil der Hausarbeit ist getan. Die Ordnung noch nicht so "in Ordnung", wie sie sein sollte. Aber ab nächste Woche kann ich wieder Gäste empfangen, wer denn will und sich ankündigt. Die Stimmung ist gut, Neider und Widersacher muß ich im Moment belächeln. Habe wieder gelernt, ausgiebig Kaffee zu trinken. Das kommt gut. Und für dringende Fälle trage ich vierundzwanzig Stunden das Handy mit mir herum. Also alles hat sich an diesem Wochenende normalisiert. Ich kann niemanden böse sein, auch nicht denjenigen, die einfach nur dumm sind. Denn können sie etwas für diese fehlende Gottesgabe Intelligenz? Was ich aber besonders bewundere ist eine ausgeprägte Sensibilität und Intuition. Da kenne ich wenige, aber immerhin, es gibt sie, die noch ihrem eigenen Herz vertrauen. Man könnte fast meinen, ich bin ein wenig glücklich, die Neider und Widersacher relativieren zu können..
Stimmungsbild vier

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Der Quatsch vom Künstler als "Selbstdarsteller"
Ich zitiere noch einmal die zugegeben schwierige Stelle aus Heideggers "Besinnung":
"Die völlige Bezugslosigkeit des Werkes zum Seienden und seinen gewohnten Einrichtungen verbürgt in sich eine Zusammengehörigkeit mit dem Schaffenden, die diesen nicht “biographisch” an das Werk verknüpft, sondern sein Dasein als “Opfer” in den Abgrund wirft. Aber auch das “Opfer” kann nicht mehr “Gegenstand” einer Trauer und Verehrung werden, weil auch solche Erinnerung noch in einem vergeistigten Kulturbetrieb zurückfiele und in eine
Vermenschung der Kunst
zurückartete. Das Wesen des “Opfers”, welcher Name aus dem Bisherigen allzuleicht mißdeutbar bleibt, besteht in der schweigenden Inständigkeit des Hinterlassens einer Erharrung des Wahrheit des Seyns, als welches den Kampf zwischen Entgegnung und Streit zum eigensten Wesen hat. Daher ist nur Werk, was das Wesen der Götter und des Menschen zwischen der wechselweisen Hervorrufung von Erde und Welt in ihr Wesen zur Entscheidung stellt."



Waldeinsamkeit



"Daher ist nur Werk, was das Wesen der Götter und des Menschen zwischen der wechselweisen Hervorrufung von Erde und Welt in ihr Wesen zur Entscheidung stellt."

Ich versuche, dazu etwas zu sagen:

Es geht nicht um die Person eines Künstlerindividuums.

Es geht um das Wesen des Menschen.
Und zwar im Verhältnis von Erde und Welt (Götter).

Es geht um die Frage, was ist der Mensch? Was ist der Mensch auf der Erde und was hat er dort zu suchen?

In einem anderen Text spricht Heidegger vom Menschen als "Hirt des Seins"<. Größer und umfassender kann man die Verantwortung des Menschen für die Erde und was auf ihr kreucht und fleucht nicht in Worte bringen.

Was aber bedeutet diese Stelle:
"...dem Schaffenden, die diesen nicht “biographisch” an das Werk verknüpft, sondern sein Dasein als “Opfer” in den Abgrund wirft."?

Was ist der Abgrund? Der Abgrund ist erst einmal ein Grund und Boden. Ein Grund begründet, das bedeutet: stellt etwas auf einen festen Boden, damit es Halt und Standfestigkeit hat. Warum dann aber Ab-Grund? Weil der Grund, der ein Abgründiges ist ein Rätsel und Geheimnis ist, das erstmal nicht in Worte zu fassen ist.

In vergleichbaren Sinn spricht Heidegger einmal vom Zeitalter des Untergangs. Man muß die Worte dieses Philosophen schon genau nehmen.

Denn Untergang bedeutet bei Heidegger das Unter-gehende, nämlich das Unter-laufen, oder sogar um ein Zu-Grunde-Gehen (bitte wörtlich verstehen)

In diesem Sinne sind "Die Unter-gehenden die immer Fragenden" usw. Also darf man Heideggers Worte nie alltagsgemäß auslegen, sondern muß ihre Ursprünglichkeit empfinden.

Um die bloße "Selbstdarstellung" eine Künstlerpersönlichkeit geht es nur bei kleinen Artisten. Der echte Künstler kümmert sich um das Verhältnis von den Irdischen und den Himmlischen, von Erde und Welt, von Menschen und Göttern.
Soweit eine bescheidene Richtigstellung zur "Kunst", wie sie fälschlicherweise zu 90% am Stammtisch oder in der Lokalzeitung behandelt wird.
Der Quatsch vom Künstler als "Selbstdarsteller"

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Stimmungsbild drei: Rabes Brief
Damit die Stimmung den gemässen Hintergrund bekommt habe ich Brendels Einspielung der Klaviersonaten Beethovens aufgelegt um vier Uhr nachts.






Mit einer gewissen Trauer erfüllt mich nicht nur der Abschied von den Gelsenkirchener-Geschichten, sondern auch das dortige Schweigen einer gewissen Dame, die wohl ebenfalls auf dem Rückzug ist. Ich weiß nicht.

Die polizeilichen Massnahmen gegen meine Person haben mich so tief verwundet, dass eine Rückkehr und Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Personen nicht mehr möglich ist.Das muss jeder verstehen.

Aber als Gelsenkirchener bin ich darüber auch tief bestürzt.

Im Grunde bin ich dreifach verwundet worden: Durch die Wortbrüche einer Person, durch die Staatsgewalt, durch die Verleumdungen, ich sei ja psychisch krank. Das schmerzt.

Ich weiß aber auch, dass einige es ehrlich gut meinten.Heraus kam das Gegenteil. "Sprich mit mir", war von Anfang an meine Bitte. Es geschah nicht. Wie soll ich da jemand retten, ohne als Stalker bezichtigt zu werden?

Da sitz ich nun. Als Kompensation hab ich diesen Blog geschaffen und werde hier auch weitermachen.

Jeder, der möchte darf hier kommentieren, ohne dass ich da eingreifen werde, ob gar der erloeser oder die Lene22 und so weiter.

So weit zum mehr Technischen.

Mit meinen Wunden kann ich -denke ich - ganz gut umgehen. Bei meinem künstlerischen Werk über vierzig Jahre kann man sich ja ausrechnen, dass diese jetzigen Vorkomnisse nicht die ersten ihrer Art sind. Es gab weit Dramatischere, als ich mein Atelierhaus in Essen hatte, Ende der 80er Jahre. Auch damals war das andere Geschlecht im Spiel -aber das gehört jetzt nicht hier hin.

Ich hoffe sehr, dass einige Freundschaften mir erhalten bleiben.

Eremit werde ich wohl nicht werden. Aber was mir zur Gewißheit in den letzten zehn Tagen wurde -obwohl ich das auch schon immer wusste - ist der Umstand, dass der Künstler seinen Weg allein gehen muß. Es gibt nichts Traurigeres und nichts Glücklicheres, als die Einsamkeit des Maler vor der leeren Leinwand auf der Staffelei.

Rabe489
Stimmungsbild drei: Rabes Brief

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