Sonntag, 2. November 2008
Der Quatsch vom Künstler als "Selbstdarsteller"
rabe500, 13:03h
Ich zitiere noch einmal die zugegeben schwierige Stelle aus Heideggers "Besinnung":
"Die völlige Bezugslosigkeit des Werkes zum Seienden und seinen gewohnten Einrichtungen verbürgt in sich eine Zusammengehörigkeit mit dem Schaffenden, die diesen nicht “biographisch” an das Werk verknüpft, sondern sein Dasein als “Opfer” in den Abgrund wirft. Aber auch das “Opfer” kann nicht mehr “Gegenstand” einer Trauer und Verehrung werden, weil auch solche Erinnerung noch in einem vergeistigten Kulturbetrieb zurückfiele und in eine
Vermenschung der Kunst
zurückartete. Das Wesen des “Opfers”, welcher Name aus dem Bisherigen allzuleicht mißdeutbar bleibt, besteht in der schweigenden Inständigkeit des Hinterlassens einer Erharrung des Wahrheit des Seyns, als welches den Kampf zwischen Entgegnung und Streit zum eigensten Wesen hat. Daher ist nur Werk, was das Wesen der Götter und des Menschen zwischen der wechselweisen Hervorrufung von Erde und Welt in ihr Wesen zur Entscheidung stellt."
"Daher ist nur Werk, was das Wesen der Götter und des Menschen zwischen der wechselweisen Hervorrufung von Erde und Welt in ihr Wesen zur Entscheidung stellt."
Ich versuche, dazu etwas zu sagen:
Es geht nicht um die Person eines Künstlerindividuums.
Es geht um das Wesen des Menschen.
Und zwar im Verhältnis von Erde und Welt (Götter).
Es geht um die Frage, was ist der Mensch? Was ist der Mensch auf der Erde und was hat er dort zu suchen?
In einem anderen Text spricht Heidegger vom Menschen als "Hirt des Seins"<. Größer und umfassender kann man die Verantwortung des Menschen für die Erde und was auf ihr kreucht und fleucht nicht in Worte bringen.
Was aber bedeutet diese Stelle:
"...dem Schaffenden, die diesen nicht “biographisch” an das Werk verknüpft, sondern sein Dasein als “Opfer” in den Abgrund wirft."?
Was ist der Abgrund? Der Abgrund ist erst einmal ein Grund und Boden. Ein Grund begründet, das bedeutet: stellt etwas auf einen festen Boden, damit es Halt und Standfestigkeit hat. Warum dann aber Ab-Grund? Weil der Grund, der ein Abgründiges ist ein Rätsel und Geheimnis ist, das erstmal nicht in Worte zu fassen ist.
In vergleichbaren Sinn spricht Heidegger einmal vom Zeitalter des Untergangs. Man muß die Worte dieses Philosophen schon genau nehmen.
Denn Untergang bedeutet bei Heidegger das Unter-gehende, nämlich das Unter-laufen, oder sogar um ein Zu-Grunde-Gehen (bitte wörtlich verstehen)
In diesem Sinne sind "Die Unter-gehenden die immer Fragenden" usw. Also darf man Heideggers Worte nie alltagsgemäß auslegen, sondern muß ihre Ursprünglichkeit empfinden.
Um die bloße "Selbstdarstellung" eine Künstlerpersönlichkeit geht es nur bei kleinen Artisten. Der echte Künstler kümmert sich um das Verhältnis von den Irdischen und den Himmlischen, von Erde und Welt, von Menschen und Göttern. Soweit eine bescheidene Richtigstellung zur "Kunst", wie sie fälschlicherweise zu 90% am Stammtisch oder in der Lokalzeitung behandelt wird.
Der Quatsch vom Künstler als "Selbstdarsteller"
"Die völlige Bezugslosigkeit des Werkes zum Seienden und seinen gewohnten Einrichtungen verbürgt in sich eine Zusammengehörigkeit mit dem Schaffenden, die diesen nicht “biographisch” an das Werk verknüpft, sondern sein Dasein als “Opfer” in den Abgrund wirft. Aber auch das “Opfer” kann nicht mehr “Gegenstand” einer Trauer und Verehrung werden, weil auch solche Erinnerung noch in einem vergeistigten Kulturbetrieb zurückfiele und in eine
Vermenschung der Kunst
zurückartete. Das Wesen des “Opfers”, welcher Name aus dem Bisherigen allzuleicht mißdeutbar bleibt, besteht in der schweigenden Inständigkeit des Hinterlassens einer Erharrung des Wahrheit des Seyns, als welches den Kampf zwischen Entgegnung und Streit zum eigensten Wesen hat. Daher ist nur Werk, was das Wesen der Götter und des Menschen zwischen der wechselweisen Hervorrufung von Erde und Welt in ihr Wesen zur Entscheidung stellt."
"Daher ist nur Werk, was das Wesen der Götter und des Menschen zwischen der wechselweisen Hervorrufung von Erde und Welt in ihr Wesen zur Entscheidung stellt."
Ich versuche, dazu etwas zu sagen:
Es geht nicht um die Person eines Künstlerindividuums.
Es geht um das Wesen des Menschen.
Und zwar im Verhältnis von Erde und Welt (Götter).
Es geht um die Frage, was ist der Mensch? Was ist der Mensch auf der Erde und was hat er dort zu suchen?
In einem anderen Text spricht Heidegger vom Menschen als "Hirt des Seins"<. Größer und umfassender kann man die Verantwortung des Menschen für die Erde und was auf ihr kreucht und fleucht nicht in Worte bringen.
Was aber bedeutet diese Stelle:
"...dem Schaffenden, die diesen nicht “biographisch” an das Werk verknüpft, sondern sein Dasein als “Opfer” in den Abgrund wirft."?
Was ist der Abgrund? Der Abgrund ist erst einmal ein Grund und Boden. Ein Grund begründet, das bedeutet: stellt etwas auf einen festen Boden, damit es Halt und Standfestigkeit hat. Warum dann aber Ab-Grund? Weil der Grund, der ein Abgründiges ist ein Rätsel und Geheimnis ist, das erstmal nicht in Worte zu fassen ist.
In vergleichbaren Sinn spricht Heidegger einmal vom Zeitalter des Untergangs. Man muß die Worte dieses Philosophen schon genau nehmen.
Denn Untergang bedeutet bei Heidegger das Unter-gehende, nämlich das Unter-laufen, oder sogar um ein Zu-Grunde-Gehen (bitte wörtlich verstehen)
In diesem Sinne sind "Die Unter-gehenden die immer Fragenden" usw. Also darf man Heideggers Worte nie alltagsgemäß auslegen, sondern muß ihre Ursprünglichkeit empfinden.
Um die bloße "Selbstdarstellung" eine Künstlerpersönlichkeit geht es nur bei kleinen Artisten. Der echte Künstler kümmert sich um das Verhältnis von den Irdischen und den Himmlischen, von Erde und Welt, von Menschen und Göttern. Soweit eine bescheidene Richtigstellung zur "Kunst", wie sie fälschlicherweise zu 90% am Stammtisch oder in der Lokalzeitung behandelt wird.
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