Montag, 9. März 2009
Plotin (um 204 - 270 n. Chr.) über Schönheit (1)
Über "das Schöne im Bereich der Sinneswahrnehmung."

"Denn alles Gestaltlose, seiner Natur nach aber zur Aufnahme von Gestalt und Form Bestimmte ist, insofern es keinen Teil an rationaler Struktur hat, häßlich und steht außerhalb der göttlichen rationalen Gestaltung. Dies ist das in jeder Hinsicht Häßliche. Häßlich ist aber auch das von Gestalt und rationaler Struktur nicht Beherrschte, wenn die Materie sich nicht ganz im Sinne der Form hat gestalten lassen. Die Form also tritt hinzu und ordnet das, was aus vielen verschiedenen Teilen durch Zusammensetzung eins werden soll, zusammen; sie überführt es in eine Einheit, zu der alle Teile beitragen und bewirkt, das es eins ist durch innere Stimmigkeit - deswegen, weil sie selber eins ist, und auch das Gestaltete eins werden mußte, soweit möglich bei etwas, das aus vielen ist. Sobald es also in eins zusammengefügt ist, hat die Schönheit seinen Sitz auf ihm und teilt sich den Teilen ebenso wie dem Ganzen mit."

"Wenn somit die sinnliche Wahrnehmung die Form in den Körpern sieht, wie sie die ihr entgegengesetzte (weil formlose) Natur bindet und beherrscht, und eine Gestalt, die auf anderen Gestalten aufsitzt und sie überragt, dann fasst sie diese vielfach verteilte Form in eine einzige zusammen und bezieht sich auf die innere. Sie führt sie - inzwischen ungeteilt - zu ihr hinein und gibt sie an die innere weiter als etwas, das sich mit ihr harmonisch deckt und ihr lieb ist; so wie für einen vollendet guten Mann die Spur der Tugend, die an einem jungen Mann aufscheint, attraktiv ist, weil sie mit dem Wahren, das er in sich hat, harmoniert."

"Soviel über das Schöne im Bereich der Sinneswahrnehmung - es handelt sich um Abbilder und Schatten, die quasi entsprungen und in die Matereie geraten sind sie ordnen und schmücken und uns, wenn sie sich zeugen, in Aufregung versetzen."

wird fortgesetzt
Plotin (um 204 - 270 n. Chr.) über Schönheit (1)

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Sonntag, 8. März 2009
Jürgen Kramer: "Tag des Gerichts", 1. Studie,
vom. 8.3.2009, 80 x 120cm, Öl. a. Lwd.

Jürgen Kramer: "Tag des Gerichts", 1. Studie,

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Freitag, 6. März 2009
Jürgen Kramer: "Verkündigung", 2003 - 2009,
100 x 140cm, Öl a. Lwd.



Detail:
Jürgen Kramer: "Verkündigung", 2003 - 2009,

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"Erwachen..."
Gibt es etwas Gnädigeres, als nach dem morgendlichen Aufwachen, Beethovens 6. Sinfonie, die "Pastorale" (Ländliche), zu hören, mit dem ersten Satz, betitelt:
"Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande"?
"Erwachen..."

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Freitag, 6. März 2009
Noch einmal: Witold Wojtkiewicz (1879 - 1909)
Fantasie 1906:

Noch einmal: Witold Wojtkiewicz (1879 - 1909)

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"Nihil est sine ratione" -
Man übersetzt: Nichts ist ohne Grund. Zu diesem "Satz vom Grund" hat Martin Heidegger 1955 - 1957 eine Vorlesung und einen Vortrag gehalten. Beides ist 1957 im Neske Verlag, Pfullingen, veröffentlicht worden.
Den Satz vom Grund kann man auf zwei Arten lesen
Nichts ist ohne Grund. - und -
Nichts ist ohne Grund.

Einen scheinbar widersprechenden Spruch von Angelus Silesius teilt Heidegger im Laufe der Vorlesung mit:
"Die Ros ist ohn warum; sie blühet, weil sie blühet,
Sie acht nicht ihrer selbst, fragt nicht, ob man sie siehet."
"Nihil est sine ratione" -

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Sonntag, 22. Februar 2009
Wie verhält man sich zur Moderne?
Ist ein Verhalten überhaupt möglich, stehen wir noch mitten in ihr?
Ein Gedanke von Günter Figal sei mitgeteilt:
"Wer von der Vergangenheit der klassischen Moderne spricht, artikuliert damit ein geschichtliches Bewußtsein, das aus der Geschichte allein genausowenig lebt, wie aus der eigenen Gegenwart. Jeder Satz über die angeblich vergangenen und inaktuell gewordenen Werke der Kunst und ihren geschichtlichen Stellenwert setzt die Möglichkeit ihrer Erfahrung voraus, und diese ist wiederum nur mit der Gegenwärtigkeit der Werke selbst gegeben."
Ist diese Argumentation vielleicht sophistisch?
(Günter Figal: Der Sinn des Verstehens, Reclam 1996, 47)
Wie verhält man sich zur Moderne?

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Junge Kunst
Astrid Sourkova, Markus Selg, Andrew Gilbert, Bernhard Lehner, Dominic Wood


Berlin. Neu versammelt und Einheitswille. Auch Kampfszenarien. Ein Bau geschieht.
Ganzheitsgenese mit Scherben von Vergangenem, Modernem. Die Formen klar mit Ängsten,
ins Unreine zu sinken. Im Medium der Technik die unterirdische Archaik. Kein zurück in der Mitte
der Zeit. Tempel der Emotionen, zuweilen zwischen Leidenschaft und schmerzendem Stroh.
Eine Stiege ins Herz mit Wesen aus Staub. Lauert etwa Angst hinter den Türen der Leidräume?
Wo ist Balsam angesichts der Litanei der Schmerzen? Die Placebo des Metiers sind inzwischen aufgebraucht. Im Vorschein ein Kosmos aber von humanitas, die im schweren Streit steht mit dunklen Göttern.
Junge Kunst

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kramer@zweitseele.de