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Mittwoch, 31. Dezember 2008
Ausblick 2009: Gründung des Bauhauses
rabe500, 02:32h
Das Bauhaus wurde am 12. April 1919 unter dem Namen „Staatliches Bauhaus Weimar“ als Zusammenschluss der Kunstgewerbeschule mit der Kunsthochschule Weimar von Walter Gropius gegründet.
2009 wird aus Anlass des 90. Gründungsjubiläums das Bauhaus unter den verschiedensten Gesichtspunkten in Weimar und andernorts vorgestellt.

"Bauhaus 1919-33
Das Bauhaus begann 1919 mit der Formulierung einer Utopie: Der "Bau der Zukunft" sollte alle Künste in idealer Einheit verbinden. Dies erforderte einen neuen Typ des Künstlers jenseits akademischer Spezialisierung, dessen Erziehung am Bauhaus angestrebt wurde. Sein Gründer Walter Gropius sah den Weg zu diesem Ziel in neuen pädagogischen Methoden und im Handwerk als Voraussetzung jeder Kunst: "Die Schule soll allmählich in der Werkstatt aufgehen". Folglich arbeiteten am Weimarer Bauhaus Künstler und Handwerker gemeinsam in Lehre und Produktion. Auf diese Weise sollte die Trennung zwischen freier und angewandter Kunst aufgehoben werden.
Das BAUHAUS von 1919 bis 1923 hatte wohl die für uns heute interessanteste Phase vor der Wende zu Industrie, Technik und Konstruktivismus.
In Wien lernte Johannes Itten, Maler, Walter Gropius kennen, der ihn 1919 als einen der ersten Lehrer an das Staatliche Bauhaus in Weimar berief. Itten war am Bauhaus von 1919 bis 1923 als künstlerischer Leiter (Formmeister mehrerer Werkstätten) tätig und prägte es durch den zusammen mit Gertrud Grunow aufgebauten Vorkurs. Vorübergehend war er auch Dozent für Wand- und Glasmalerei.Durch Meinungsverschiedenheiten mit Gropius verließ Itten das Bauhaus Weimar 1923.

Johannes Itten (Swiss, 1888-1967)
Haus des Weissen Mannes (House of the White Man): Gruss und Heil den Herzen welche von dem Licht der Liebe erleuchtet und weder durch Hoffnungen auf einen Himmel noch durch Furcht vor einer Hölle irregeleitet werden O.Z. HANISH (Greeting and salutation to hearts which live illuminated by the light of love and are not led astray either by hopes of a heaven or by fear of a hell O.A. HANISH)
Five-color lithograph, from Neue Europäische Graphik Erste Mappe…(New European Graphics First Portfolio), autumn, 1921
Miriam and Ira D.Wallach Fund
Schülerin von Itten z.B. Ola Wolpe: http://www.ramos-poqui.co.uk/ola/

LITERATUR:
Das Bauhaus und die Esoterik: Johannes Itten - Wassily Kandinsky - Paul Klee (Gebundene Ausgabe)
von Christoph Wagner (2005)
Kurzbeschreibung
Hat das wegen seines Rationalismus bekannte und zum Teil gescholtene Bauhaus eine esoterische Rückseite? Dieser Frage geht das Buch auf neuer Quellengrundlage nach. Dabei stehen die Gründungsphase und die Jahre des Weimarer Bauhauses (1919-1925) sowie als Künstler Johannes Itten im Vordergrund. In zahlreichen Schlüsselwerken, kunsttheoretischen Quellen und dokumentarischen Fotoaufnahmen wird die große Bedeutung des Verhältnisses von „Okkultismus und Avantgarde“ für die Entstehung der Moderne am Bauhaus sowie der esoterischen und okkultistischen Lehren für die künstlerischen und kunst-theoretischen Positionen der Künstler am Bauhaus dokumentiert. Künstler Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Walter Gropius, Paul Klee, Georg Muche und zahlreiche andere Künstler am Bauhaus, wie etwa Gy-ula Pap, Hans Peter Röhl, Ernst Kállai oder Lothar Schreyer
Ausblick 2009: Gründung des Bauhauses
2009 wird aus Anlass des 90. Gründungsjubiläums das Bauhaus unter den verschiedensten Gesichtspunkten in Weimar und andernorts vorgestellt.

"Bauhaus 1919-33
Das Bauhaus begann 1919 mit der Formulierung einer Utopie: Der "Bau der Zukunft" sollte alle Künste in idealer Einheit verbinden. Dies erforderte einen neuen Typ des Künstlers jenseits akademischer Spezialisierung, dessen Erziehung am Bauhaus angestrebt wurde. Sein Gründer Walter Gropius sah den Weg zu diesem Ziel in neuen pädagogischen Methoden und im Handwerk als Voraussetzung jeder Kunst: "Die Schule soll allmählich in der Werkstatt aufgehen". Folglich arbeiteten am Weimarer Bauhaus Künstler und Handwerker gemeinsam in Lehre und Produktion. Auf diese Weise sollte die Trennung zwischen freier und angewandter Kunst aufgehoben werden.
Die Realität der technischen Zivilisation stellte jedoch weitergehende Ansprüche, denen die Aufwertung des Handwerks allein nicht genügen konnte. Das Bauhaus reagierte 1923 mit einem geänderten, seine künftige Arbeit bestimmenden Programm unter dem Leitsatz: "Kunst und Technik - eine neue Einheit". Die Möglichkeiten der Industrie sollten für das Ziel einer funktional und ästhetisch befriedigenden Gestaltung eingesetzt werden. In den Bauhauswerkstätten entstanden Vorbilder, die für die Massenproduktion bestimmt waren: von der Lampe bis zum Wohnhaus.
Der erzieherische und soziale Anspruch einer neuen Gestaltung des Lebens und der Umwelt, der hiermit verbunden war, konnte sicherlich nicht immer eingelöst werden. Auch stand das Bauhaus mit dieser Zielsetzung nicht allein. Aber es wurde zum Leitbild, fast zum Synonym solcher Bestrebungen. Die Geschichte des Bauhauses verlief nicht geradlinig. Wechsel in seiner Leitung und unter den Lehrern, künstlerische Einflüsse von außen und die politische Situation, in der das Experiment Bauhaus stattfand, bewirkten seinen ständigen Wandel. Die vielfältigen Wirkungen dieses Experiments reichen bis in unsere Gegenwart."Das BAUHAUS von 1919 bis 1923 hatte wohl die für uns heute interessanteste Phase vor der Wende zu Industrie, Technik und Konstruktivismus.
In Wien lernte Johannes Itten, Maler, Walter Gropius kennen, der ihn 1919 als einen der ersten Lehrer an das Staatliche Bauhaus in Weimar berief. Itten war am Bauhaus von 1919 bis 1923 als künstlerischer Leiter (Formmeister mehrerer Werkstätten) tätig und prägte es durch den zusammen mit Gertrud Grunow aufgebauten Vorkurs. Vorübergehend war er auch Dozent für Wand- und Glasmalerei.Durch Meinungsverschiedenheiten mit Gropius verließ Itten das Bauhaus Weimar 1923.

Johannes Itten (Swiss, 1888-1967)
Haus des Weissen Mannes (House of the White Man): Gruss und Heil den Herzen welche von dem Licht der Liebe erleuchtet und weder durch Hoffnungen auf einen Himmel noch durch Furcht vor einer Hölle irregeleitet werden O.Z. HANISH (Greeting and salutation to hearts which live illuminated by the light of love and are not led astray either by hopes of a heaven or by fear of a hell O.A. HANISH)
Five-color lithograph, from Neue Europäische Graphik Erste Mappe…(New European Graphics First Portfolio), autumn, 1921
Miriam and Ira D.Wallach Fund
Schülerin von Itten z.B. Ola Wolpe: http://www.ramos-poqui.co.uk/ola/

LITERATUR:

Das Bauhaus und die Esoterik: Johannes Itten - Wassily Kandinsky - Paul Klee (Gebundene Ausgabe)
von Christoph Wagner (2005)
Kurzbeschreibung
Hat das wegen seines Rationalismus bekannte und zum Teil gescholtene Bauhaus eine esoterische Rückseite? Dieser Frage geht das Buch auf neuer Quellengrundlage nach. Dabei stehen die Gründungsphase und die Jahre des Weimarer Bauhauses (1919-1925) sowie als Künstler Johannes Itten im Vordergrund. In zahlreichen Schlüsselwerken, kunsttheoretischen Quellen und dokumentarischen Fotoaufnahmen wird die große Bedeutung des Verhältnisses von „Okkultismus und Avantgarde“ für die Entstehung der Moderne am Bauhaus sowie der esoterischen und okkultistischen Lehren für die künstlerischen und kunst-theoretischen Positionen der Künstler am Bauhaus dokumentiert. Künstler Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Walter Gropius, Paul Klee, Georg Muche und zahlreiche andere Künstler am Bauhaus, wie etwa Gy-ula Pap, Hans Peter Röhl, Ernst Kállai oder Lothar Schreyer
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Dienstag, 30. Dezember 2008
Rückblick 2008: Tod von Klaus Michael Grüber
rabe500, 21:18h
Klaus Michael Grüber (* 4. Juni 1941 in Neckarelz; † 22. Juni 2008 in Belle-Île, Bretagne, Frankreich) war ein deutscher Regisseur und Schauspieler, Ritter der französischen Ehrenlegion, Kommandeur des französischen Ordens des Arts et des Lettres und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
Im Nachruf der FAZ wird K.M. Grüber zitiert:
In einem der raren Interviews, die der vollkommen unöffentliche, fast panisch scheue, sich am liebsten hinter seinen großen Schauspielern wie Bruno Ganz, Angela Winkler oder Bernhard Minetti verbergende Theaterwunderkünstler gab – und er gab es nicht einem Journalisten, sondern einem Dramaturgen, der daraus dann auch ein schönes Buch machte –, bekannte er, dass sein Traum vom Theater „wahrhaftig die Ergriffenheit“ sei. Und dass man im Theater Tränen vergießen müsse. Und dies in absoluter Hingabe. „Tränen“, „Ergriffenheit“, „Hingabe“: Es sind ja die unmöglichsten, lächerlichsten, unzeitgemäßesten Begriffe, die auch überhaupt keinen Platz haben in dem, was man „Diskurs“ nennt – und oft nichts anderes meint als das, wonach man sich gefälligst kollektiv zu richten hat, wenn man individuell mitreden möchte. Es gab in diesem Sinne keinen diskursferneren Regisseur als ihn.
Die Süddeutsche schreibt u.a.:
Theater des Eingedenkens
Ein tiefer Riss geht durch die Menschen, die Grüber auf der einsamen Spur ihres Lebens begleitete. Seine Inszenierungen, die fast alle in Zusammenarbeit mit seiner Mitarbeiterin Ellen Hammer entstanden, waren von der Erfahrung des Scheiterns bestimmt, von Verlust und Verlöschen.
Im Untergang scheint freilich ein Gegenbild auf, dass der Tod nicht das Letzte sei. In der Uraufführung von Vladimir Nabokovs "Der Pol", 1996 an der Schaubühne, richtete sich im Schlussbild der gescheiterte Captain Scott (Bruno Ganz) auf und hielt sich an der Zeltstange fest. Der letzte Blick ging über eine vom Nordlicht illuminierte Landschaft aus Schnee und Eis.
Das letzte Bild der letzten Inszenierung: In Busonis Oper "Doktor Faust", 2006 in Zürich, wurde Thomas Hampsons Abgang in die Tiefe und Finsternis durchkreuzt von einem nackten Jüngling, der andächtigen Schritts die Bühne überquert und auf den ausgestreckten Armen einen großen grünen Zweig hält wie ein kostbares Gut.
So evozierte Grüber das Bild von Tod und Auferstehung -im sich kreuzenden Abgang von Doktor Faust und dem Erscheinen eines nackten, bloßen Menschen.
Hier die ARTE-Reportage zu seinem Tode:
http://mfile.akamai.com/37666/wmv/arte7.download.akamai.com/37666/permanent/c2/jdc/20080601/gruber_de.wmv
Siehe auch:
Monterverdi - L'Incoronazione di Poppea - Aix 2008
mise en scéne: Klaus Michael Grüber
http://www.youtube.com/watch?v=iDqXzJnvbss
Trailer dazu:
Rückblick 2008: Tod von Klaus Michael Grüber
Im Nachruf der FAZ wird K.M. Grüber zitiert:
In einem der raren Interviews, die der vollkommen unöffentliche, fast panisch scheue, sich am liebsten hinter seinen großen Schauspielern wie Bruno Ganz, Angela Winkler oder Bernhard Minetti verbergende Theaterwunderkünstler gab – und er gab es nicht einem Journalisten, sondern einem Dramaturgen, der daraus dann auch ein schönes Buch machte –, bekannte er, dass sein Traum vom Theater „wahrhaftig die Ergriffenheit“ sei. Und dass man im Theater Tränen vergießen müsse. Und dies in absoluter Hingabe. „Tränen“, „Ergriffenheit“, „Hingabe“: Es sind ja die unmöglichsten, lächerlichsten, unzeitgemäßesten Begriffe, die auch überhaupt keinen Platz haben in dem, was man „Diskurs“ nennt – und oft nichts anderes meint als das, wonach man sich gefälligst kollektiv zu richten hat, wenn man individuell mitreden möchte. Es gab in diesem Sinne keinen diskursferneren Regisseur als ihn.
Die Süddeutsche schreibt u.a.:
Theater des Eingedenkens
Ein tiefer Riss geht durch die Menschen, die Grüber auf der einsamen Spur ihres Lebens begleitete. Seine Inszenierungen, die fast alle in Zusammenarbeit mit seiner Mitarbeiterin Ellen Hammer entstanden, waren von der Erfahrung des Scheiterns bestimmt, von Verlust und Verlöschen.
Im Untergang scheint freilich ein Gegenbild auf, dass der Tod nicht das Letzte sei. In der Uraufführung von Vladimir Nabokovs "Der Pol", 1996 an der Schaubühne, richtete sich im Schlussbild der gescheiterte Captain Scott (Bruno Ganz) auf und hielt sich an der Zeltstange fest. Der letzte Blick ging über eine vom Nordlicht illuminierte Landschaft aus Schnee und Eis.
Das letzte Bild der letzten Inszenierung: In Busonis Oper "Doktor Faust", 2006 in Zürich, wurde Thomas Hampsons Abgang in die Tiefe und Finsternis durchkreuzt von einem nackten Jüngling, der andächtigen Schritts die Bühne überquert und auf den ausgestreckten Armen einen großen grünen Zweig hält wie ein kostbares Gut.
So evozierte Grüber das Bild von Tod und Auferstehung -im sich kreuzenden Abgang von Doktor Faust und dem Erscheinen eines nackten, bloßen Menschen.
Hier die ARTE-Reportage zu seinem Tode:
http://mfile.akamai.com/37666/wmv/arte7.download.akamai.com/37666/permanent/c2/jdc/20080601/gruber_de.wmv
Siehe auch:
Monterverdi - L'Incoronazione di Poppea - Aix 2008
mise en scéne: Klaus Michael Grüber
http://www.youtube.com/watch?v=iDqXzJnvbss
Trailer dazu:
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Zum Jahreswechsel: Hölderlins "Mnemosyne"
rabe500, 18:14h
Friedrich Hölderlin
Mnemosyne (griechisch Mνημοσύνη; von μνήμη mnēmē, „Gedächtnis“; vergleiche lateinisch memoria)
Mnemosyne.|
| Reif sind, in Feuer getaucht, gekochet
Die Frücht und auf der Erde geprüfet und ein Gesez ist
Daß alles hineingeht, Schlangen gleich,
Prophetisch, träumend auf
Den Hügeln des Himmels. Und vieles
Wie auf den Schultern eine
Last von Scheitern ist
Zu behalten. Aber bös sind
Die Pfade. Nemlich unrecht,
Wie | Rosse, scheu und feucht durch| gehn die gefangenen
Element’ und alten
Geseze der Erd. Und immer
Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht. Vieles aber ist
Zu behalten. Und Noth die Treue.
Vorwärts |wagend aber oder | rükwärts wollen wir
Nicht sehn. Uns wiegen lassen, wie
Auf schwankem Kahne der See.|
| Es will uns aber geschehen, um
Die warme Scheue
Abzulegen, an der Leber
Ein linkisches.| | Jo Bacche,
Daß sie lernen der Hände Geschik
Samt selbigem,|
|Gerächet oder vorwärts. Die Rache gehe
Nemlich zurük.| | Denn über der Erde wandeln
Gewaltige Mächte,
Und es ergreiffet ihr Schiksaal,
Den der es leidet und zusieht,
Und ergreifft den Völkern das Herz.| | Denn wenn
Ein Streit ist über Menschen am Himmel und gewaltig
Die Monde gehn, so redet
Das Meer, und | der Drach vergleicht
Der Natur Gang und Geist und Gestalt.| Zweifellos
Ist aber Einer. Der
Kann täglich es ändern. Kaum bedarf er
Gesez, wie nemlich er
Bei Menschen bleiben soll| und die Schrift tönt Echo
Und es tönet das Blatt. Es möchten aber
Viel Männer da seyn, wahrer Sache.
Eichbäume wehn dann neben
Den Birnen.| Denn nicht vermögen
Die Himmlischen alles. Nemlich es reichen
Die Sterblichen eh’ an den Abgrund.
Also wendet es sich
Mit diesen. Schön ist
Der Brauttag, bange sind wir aber
Der Ehre wegen. Furchtbar gehet
Es ungestalt, wenn Eines uns
Zu gierig genommen.| Lang ist die Zeit,
Es ereignet sich aber
Das Wahre.
Wie aber liebes? Sonnenschein
Am Boden sehen wir und trokenen Staub
Und heimatlich die Schatten der |Wälder und es blühet
An Dächern der Rauch, bei alter Krone
Der Thürme, friedsam; gut sind nemlich,
Hat gegenredend die Seele
Ein Himmlisches verwundet, die Tageszeichen.
Denn Schnee, wie Majenblumen
Das Edelmüthige, wo
Es seie bedeutend, glänzet auf der grünen Wiese|
| Der Alpen, hälftig
Da, vom Kreuze redend, das gesezt
Ist unterwegs einmal
Gestorbenen, auf hoher Straß’
Ein Wandersmann geht zornig,
Fern ahnend mit
Dem andern, aber was ist diß?
Am Feigenbaum ist mein
Achilles mir gestorben,
Und Ajax liegt
An Grotten der See,
An Bächen, benachbart dem Skamandros. |
| An Schläfen Sausen einst, nach
Der unbewegten Salamis steter Gewohnheit,
In der Fremd’, ist groß
Ajax gestorben. Patroklos aber in des
Königes Harnisch. Und es starben
Noch andere viel. Am Kithäron aber lag
Elevtherä, der Mnemosyne Stadt. Der auch als
Ablegte den Mantel Gott, das abendliche nachher löste
Die Loken. Himmlische nemlich sind
Unwillig, wenn eines nicht die Seele schonend sich
Zusammengenommen, aber es muß doch; dem
Gleich fehlet die Trauer.
Zum Jahreswechsel: Hölderlins "Mnemosyne"
Mnemosyne (griechisch Mνημοσύνη; von μνήμη mnēmē, „Gedächtnis“; vergleiche lateinisch memoria)
Mnemosyne.|
| Reif sind, in Feuer getaucht, gekochet
Die Frücht und auf der Erde geprüfet und ein Gesez ist
Daß alles hineingeht, Schlangen gleich,
Prophetisch, träumend auf
Den Hügeln des Himmels. Und vieles
Wie auf den Schultern eine
Last von Scheitern ist
Zu behalten. Aber bös sind
Die Pfade. Nemlich unrecht,
Wie | Rosse, scheu und feucht durch| gehn die gefangenen
Element’ und alten
Geseze der Erd. Und immer
Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht. Vieles aber ist
Zu behalten. Und Noth die Treue.
Vorwärts |wagend aber oder | rükwärts wollen wir
Nicht sehn. Uns wiegen lassen, wie
Auf schwankem Kahne der See.|
| Es will uns aber geschehen, um
Die warme Scheue
Abzulegen, an der Leber
Ein linkisches.| | Jo Bacche,
Daß sie lernen der Hände Geschik
Samt selbigem,|
|Gerächet oder vorwärts. Die Rache gehe
Nemlich zurük.| | Denn über der Erde wandeln
Gewaltige Mächte,
Und es ergreiffet ihr Schiksaal,
Den der es leidet und zusieht,
Und ergreifft den Völkern das Herz.| | Denn wenn
Ein Streit ist über Menschen am Himmel und gewaltig
Die Monde gehn, so redet
Das Meer, und | der Drach vergleicht
Der Natur Gang und Geist und Gestalt.| Zweifellos
Ist aber Einer. Der
Kann täglich es ändern. Kaum bedarf er
Gesez, wie nemlich er
Bei Menschen bleiben soll| und die Schrift tönt Echo
Und es tönet das Blatt. Es möchten aber
Viel Männer da seyn, wahrer Sache.
Eichbäume wehn dann neben
Den Birnen.| Denn nicht vermögen
Die Himmlischen alles. Nemlich es reichen
Die Sterblichen eh’ an den Abgrund.
Also wendet es sich
Mit diesen. Schön ist
Der Brauttag, bange sind wir aber
Der Ehre wegen. Furchtbar gehet
Es ungestalt, wenn Eines uns
Zu gierig genommen.| Lang ist die Zeit,
Es ereignet sich aber
Das Wahre.
Wie aber liebes? Sonnenschein
Am Boden sehen wir und trokenen Staub
Und heimatlich die Schatten der |Wälder und es blühet
An Dächern der Rauch, bei alter Krone
Der Thürme, friedsam; gut sind nemlich,
Hat gegenredend die Seele
Ein Himmlisches verwundet, die Tageszeichen.
Denn Schnee, wie Majenblumen
Das Edelmüthige, wo
Es seie bedeutend, glänzet auf der grünen Wiese|
| Der Alpen, hälftig
Da, vom Kreuze redend, das gesezt
Ist unterwegs einmal
Gestorbenen, auf hoher Straß’
Ein Wandersmann geht zornig,
Fern ahnend mit
Dem andern, aber was ist diß?
Am Feigenbaum ist mein
Achilles mir gestorben,
Und Ajax liegt
An Grotten der See,
An Bächen, benachbart dem Skamandros. |
| An Schläfen Sausen einst, nach
Der unbewegten Salamis steter Gewohnheit,
In der Fremd’, ist groß
Ajax gestorben. Patroklos aber in des
Königes Harnisch. Und es starben
Noch andere viel. Am Kithäron aber lag
Elevtherä, der Mnemosyne Stadt. Der auch als
Ablegte den Mantel Gott, das abendliche nachher löste
Die Loken. Himmlische nemlich sind
Unwillig, wenn eines nicht die Seele schonend sich
Zusammengenommen, aber es muß doch; dem
Gleich fehlet die Trauer.
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Now, the party begins:
rabe500, 14:05h
Now, the party begins:
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Zitat des Tages:
rabe500, 12:55h
The man who has no imagination has no wings.
Muhammad Ali
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"Stimmung" zum Jahresende
rabe500, 12:39h
Keine Angst vor der Stimmung zu Silvester. 1990 notierte ich mir ein Zitat, das ich gerade in die Hand bekam. Es handelt sich um Heideggers Auffassung von der Priorität des Gefühls und der damit verbundenen Stimmung (im "Nietzsche" von 1961):

"Stimmung" zum Jahresende

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Montag, 29. Dezember 2008
Im Halse stecken
rabe500, 13:36h
Kaum, dass ich bei Beethovens "Pastoralen" (Symphonie 6) den letzten Satz ein wenig mitpfiff, blieben mir die Töne auch schon im Halse stecken. Angesichts des Gemetzels im Nahen Osten, dass mich in die Verzweifelung treibt, ist zur Zeit keine glückliche Stimmung möglich.
Im Halse stecken
Friede für 2009!
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Sonntag, 28. Dezember 2008
Deutsche Romantik
rabe500, 21:01h
Eine grandiose Erfahrung!
Den halben Tag Beethovens fünf Klavierkonzerte gehört (Kempff). Besonders der zweite Satz des 5. ist rein romantisch. Hier:Eines Tages wird man die historische Romantik als deutsche Renaissance entdecken.
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"Netzkunst nach dem Zeitalter des E-Commerce"
rabe500, 07:24h
"Netzkunst nach dem Zeitalter des E-Commerce"
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Samuel P. Huntington ist tot
rabe500, 07:10h
Autor des umstrittenen Buches "Kampf der Kulturen":

Nachruf der Tagesschau:
http://www.tagesschau.de/kultur/huntington102.html
"Das eigentliche Amerika II
Rudolf Maresch 04.07.2005
Samuel Huntington demaskiert den Multikulturalismus als Ideologie globaler Eliten und macht auf den sozialen Sprengstoff aufmerksam, den Migration und Vielfalt für wohlhabende Gesellschaften bergen könnte"
Siehe: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20402/1.html
Samuel P. Huntington ist tot

Nachruf der Tagesschau:
http://www.tagesschau.de/kultur/huntington102.html
"Das eigentliche Amerika II
Rudolf Maresch 04.07.2005
Samuel Huntington demaskiert den Multikulturalismus als Ideologie globaler Eliten und macht auf den sozialen Sprengstoff aufmerksam, den Migration und Vielfalt für wohlhabende Gesellschaften bergen könnte"
Siehe: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20402/1.html
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Samstag, 27. Dezember 2008
"Modernität"
rabe500, 19:56h
Günter Figal schreibt in der Einleitung des Kapitels " Modernität" in seinem Buch "Der Sinn des Verstehens" (Reclam 1996):
"Modernität entspringt aus Distanzerfahrung: daraus, daß
die Gegenwart vom Vergangenen durch einen Riß getrennt
ist. Was besteht oder getan wird, ist für die Modernität in
ganz prägnanter Weise »jetzt«; es ist gegenwärtig und allein
schon darin anders als das Gewesene, wie ähnlich es ihm bei
anderer Betrachtung auch sein mag. Modernität heißt, sich
im Kontrast zu verstehen: im Sinne des Neuen gegenüber
dem Alten - und dann auch im Sinne des Aufgeklärten ge-
genüber der Befangenheit in Geschichten, in religiösem
Wahn und religiöser Naivität, technischem Unverstand und
überhaupt befremdlicher Denkweise; doch auch im Sinne
des Entzauberten, Verminderten, der Fülle des Lebens Be-
raubten, gegenüber den vergangenen Zeiten, die vermeint-
lich besser gewesen sind.
All diese Selbsteinschätzungen sind fragil - allein schon
durch das Vergehen der Zeit: Was jetzt ist, bleibt nicht jetzt,
sondern fällt ins Gewesene und so in Distanz. Immer wieder
muß, was jetzt ist und gelten soll, neu festgestellt, bekräftigt
oder beklagt werden. Weil das Gegenwärtige vergeht und
fremd wird, aber die Gegenwart bleibt, zeigt das Gegenwär-
tige sich immer neu als das Neue; und so kommt es auch, daß,
optimistisch betrachtet, die Zeiten anscheinend immer aufge-
klärter, immer kommoder, daß sie, pessimistisch betrachtet,
anscheinend immer verlorener und verwahrloster werden."
"Modernität"
"Modernität entspringt aus Distanzerfahrung: daraus, daß
die Gegenwart vom Vergangenen durch einen Riß getrennt
ist. Was besteht oder getan wird, ist für die Modernität in
ganz prägnanter Weise »jetzt«; es ist gegenwärtig und allein
schon darin anders als das Gewesene, wie ähnlich es ihm bei
anderer Betrachtung auch sein mag. Modernität heißt, sich
im Kontrast zu verstehen: im Sinne des Neuen gegenüber
dem Alten - und dann auch im Sinne des Aufgeklärten ge-
genüber der Befangenheit in Geschichten, in religiösem
Wahn und religiöser Naivität, technischem Unverstand und
überhaupt befremdlicher Denkweise; doch auch im Sinne
des Entzauberten, Verminderten, der Fülle des Lebens Be-
raubten, gegenüber den vergangenen Zeiten, die vermeint-
lich besser gewesen sind.
All diese Selbsteinschätzungen sind fragil - allein schon
durch das Vergehen der Zeit: Was jetzt ist, bleibt nicht jetzt,
sondern fällt ins Gewesene und so in Distanz. Immer wieder
muß, was jetzt ist und gelten soll, neu festgestellt, bekräftigt
oder beklagt werden. Weil das Gegenwärtige vergeht und
fremd wird, aber die Gegenwart bleibt, zeigt das Gegenwär-
tige sich immer neu als das Neue; und so kommt es auch, daß,
optimistisch betrachtet, die Zeiten anscheinend immer aufge-
klärter, immer kommoder, daß sie, pessimistisch betrachtet,
anscheinend immer verlorener und verwahrloster werden."
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rabe500, 18:54h
Der Zähler ist durchgedreht, denn gestern waren hier 24 Besucher und heute auch schon einige. Nur so.
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rabe500, 08:31h

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"Rauhnächte"
rabe500, 07:48h
Rauhnächte (auch Raunacht oder Rauchnacht) sind einige Nächte um den Jahreswechsel, denen im Brauchtum vor allem des alten Stammesherzogtums Bayern (im wesentlichen Bayern, Österreich, Südtirol) besondere Bedeutung zugemessen wird.
Die zwölf Nächte (auch Zwölfte oder Glöckelnächte) sind die zwölf Nächte, in verschiedenen Gegenden zwischen dem Heiligen Abend (24. Dezember) und dem Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar), aber auch andere Zeiträume, beispielsweise zwischen dem Thomastag und Neujahr.
Es gibt Unterschiede in der Anzahl der Rauhnächte, zwischen drei und allen zwölf Nächten, je nach Region:
Als die vier wichtigsten Rauhnächte werden bezeichnet:
* 21./22. Dezember (Thomasnacht / Wintersonnenwende) (Längste Nacht des Jahres)
* 24./25. Dezember (Christnacht)
* 31. Dezember/1. Januar (Silvesternacht)
* 5./6. Januar (Epiphaniasnacht)
"Rauhnächte"
Die zwölf Nächte (auch Zwölfte oder Glöckelnächte) sind die zwölf Nächte, in verschiedenen Gegenden zwischen dem Heiligen Abend (24. Dezember) und dem Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar), aber auch andere Zeiträume, beispielsweise zwischen dem Thomastag und Neujahr.
Es gibt Unterschiede in der Anzahl der Rauhnächte, zwischen drei und allen zwölf Nächten, je nach Region:
Als die vier wichtigsten Rauhnächte werden bezeichnet:
* 21./22. Dezember (Thomasnacht / Wintersonnenwende) (Längste Nacht des Jahres)
* 24./25. Dezember (Christnacht)
* 31. Dezember/1. Januar (Silvesternacht)
* 5./6. Januar (Epiphaniasnacht)
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