
Franz Xaver Winterhalter 1843, Öl
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
"Die völlige Bezugslosigkeit des Werkes zum Seienden und seinen gewohnten Einrichtungen verbürgt in sich eine Zusammengehörigkeit mit dem Schaffenden, die diesen nicht “biographisch” an das Werk verknüpft, sondern sein Dasein als “Opfer” in den Abgrund wirft. Aber auch das “Opfer” kann nicht mehr “Gegenstand” einer Trauer und Verehrung werden, weil auch solche Erinnerung noch in einem vergeistigten Kulturbetrieb zurückfiele und in eine
Vermenschung der Kunst
zurückartete. Das Wesen des “Opfers”, welcher Name aus dem Bisherigen allzuleicht mißdeutbar bleibt, besteht in der schweigenden Inständigkeit des Hinterlassens einer Erharrung des Wahrheit des Seyns, als welches den Kampf zwischen Entgegnung und Streit zum eigensten Wesen hat. Daher ist nur Werk, was das Wesen der Götter und des Menschen zwischen der wechselweisen Hervorrufung von Erde und Welt in ihr Wesen zur Entscheidung stellt."

"Daher ist nur Werk, was das Wesen der Götter und des Menschen zwischen der wechselweisen Hervorrufung von Erde und Welt in ihr Wesen zur Entscheidung stellt."
Ich versuche, dazu etwas zu sagen:
Es geht nicht um die Person eines Künstlerindividuums.
Es geht um das Wesen des Menschen.
Und zwar im Verhältnis von Erde und Welt (Götter).
Es geht um die Frage, was ist der Mensch? Was ist der Mensch auf der Erde und was hat er dort zu suchen?
In einem anderen Text spricht Heidegger vom Menschen als "Hirt des Seins"<. Größer und umfassender kann man die Verantwortung des Menschen für die Erde und was auf ihr kreucht und fleucht nicht in Worte bringen.
Was aber bedeutet diese Stelle:
"...dem Schaffenden, die diesen nicht “biographisch” an das Werk verknüpft, sondern sein Dasein als “Opfer” in den Abgrund wirft."?
Was ist der Abgrund? Der Abgrund ist erst einmal ein Grund und Boden. Ein Grund begründet, das bedeutet: stellt etwas auf einen festen Boden, damit es Halt und Standfestigkeit hat. Warum dann aber Ab-Grund? Weil der Grund, der ein Abgründiges ist ein Rätsel und Geheimnis ist, das erstmal nicht in Worte zu fassen ist.
In vergleichbaren Sinn spricht Heidegger einmal vom Zeitalter des Untergangs. Man muß die Worte dieses Philosophen schon genau nehmen.
Denn Untergang bedeutet bei Heidegger das Unter-gehende, nämlich das Unter-laufen, oder sogar um ein Zu-Grunde-Gehen (bitte wörtlich verstehen)
In diesem Sinne sind "Die Unter-gehenden die immer Fragenden" usw. Also darf man Heideggers Worte nie alltagsgemäß auslegen, sondern muß ihre Ursprünglichkeit empfinden.
Um die bloße "Selbstdarstellung" eine Künstlerpersönlichkeit geht es nur bei kleinen Artisten. Der echte Künstler kümmert sich um das Verhältnis von den Irdischen und den Himmlischen, von Erde und Welt, von Menschen und Göttern. Soweit eine bescheidene Richtigstellung zur "Kunst", wie sie fälschlicherweise zu 90% am Stammtisch oder in der Lokalzeitung behandelt wird.
... link (0 Kommentare) ... comment

Mit einer gewissen Trauer erfüllt mich nicht nur der Abschied von den Gelsenkirchener-Geschichten, sondern auch das dortige Schweigen einer gewissen Dame, die wohl ebenfalls auf dem Rückzug ist. Ich weiß nicht.
Die polizeilichen Massnahmen gegen meine Person haben mich so tief verwundet, dass eine Rückkehr und Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Personen nicht mehr möglich ist.Das muss jeder verstehen.
Aber als Gelsenkirchener bin ich darüber auch tief bestürzt.
Im Grunde bin ich dreifach verwundet worden: Durch die Wortbrüche einer Person, durch die Staatsgewalt, durch die Verleumdungen, ich sei ja psychisch krank. Das schmerzt.
Ich weiß aber auch, dass einige es ehrlich gut meinten.Heraus kam das Gegenteil. "Sprich mit mir", war von Anfang an meine Bitte. Es geschah nicht. Wie soll ich da jemand retten, ohne als Stalker bezichtigt zu werden?
Da sitz ich nun. Als Kompensation hab ich diesen Blog geschaffen und werde hier auch weitermachen.
Jeder, der möchte darf hier kommentieren, ohne dass ich da eingreifen werde, ob gar der erloeser oder die Lene22 und so weiter.
So weit zum mehr Technischen.
Mit meinen Wunden kann ich -denke ich - ganz gut umgehen. Bei meinem künstlerischen Werk über vierzig Jahre kann man sich ja ausrechnen, dass diese jetzigen Vorkomnisse nicht die ersten ihrer Art sind. Es gab weit Dramatischere, als ich mein Atelierhaus in Essen hatte, Ende der 80er Jahre. Auch damals war das andere Geschlecht im Spiel -aber das gehört jetzt nicht hier hin.
Ich hoffe sehr, dass einige Freundschaften mir erhalten bleiben.
Eremit werde ich wohl nicht werden. Aber was mir zur Gewißheit in den letzten zehn Tagen wurde -obwohl ich das auch schon immer wusste - ist der Umstand, dass der Künstler seinen Weg allein gehen muß. Es gibt nichts Traurigeres und nichts Glücklicheres, als die Einsamkeit des Maler vor der leeren Leinwand auf der Staffelei.
Rabe489
... link (3 Kommentare) ... comment

... link (0 Kommentare) ... comment

Ca. 1987
... link (3 Kommentare) ... comment
Sonnenuntergang
öffnen sich die
Schränke und Laden
des Ichs
überbordend
tanzen alle verborgenen
Wesen verschiedene und gleiche
weisse und farbige
durch Zimmerfluchten
alle meine Ichs
gedreht und verschraubt
leisten Gesellschaft
einem Schweigenden
der solche Worte
für was zu sagen sei
verliert
... link (3 Kommentare) ... comment

... link (0 Kommentare) ... comment

fehlen, verfemt sind
sprechen die Augen
Fenster der Seele
vielsagender
der Blick aber
geht dem süssen Kuss
voraus Hände finden
sich leicht einander haltend
wortlos aufrecht
sind Worte verfemt
sprechen alle Sinne
und einer versteht
den anderen
noch inniger
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (0 Kommentare) ... comment
getaucht in graues Licht
aber einige reden noch
von einst
von leuchtenden Tagen
von Beieinandermenschen
wie in Dunkelheiten
da eine Kerze
das Licht spendete und
die Schatten verschmolzen
alle Dinge
rückten zueinander
Nähe überall
einstens
... link (0 Kommentare) ... comment
Das Komische oder vielmehr, das was gut tat, war, dass auf der Geschlossenen Psychiatrie D1 im Speisesaal an der Stirnwand ein 100 x 100cm großes Ölbild von mir hängt, das ich der Klinik gestiftet hatte. Es ist dieses Gemälde von 2007:

"Der Rasenweg"
Das was in der Psychiatrie besonders gut tut, sind nicht etwa irgendwelche Medikamente, es sind die Patienten, die jeder für sich ihre Lebenslast tragen lernen. Da sind wir eine ganz intime Gemeinschaft, auch wenn verbale Kommunikation nur gebrochen möglich ist. Wenn man mit solchen dreissig Lastträgern in einem Raum um 8:00Uhr morgens frühstückt, muß man fast die Tränen unterdrücken.
Vor Glück und vor Verzweifelung über das Schicksal des Menschen auf der Erde. Krankheit als Erkenntnismittel auch im letzteren.
... link (3 Kommentare) ... comment
Anfang des songs:
Your own personal jesus
Someone to hear your prayers
Someone who cares
Your own personal jesus
Someone to hear your prayers
Someone whos there
... link (0 Kommentare) ... comment

Antonin Artaud ein Jahr vor der Einlieferung in die Psychiatrie 1936

Artauds Selbstporträt im Jahr der Befreiung aus der Psychiatrie 1946 durch Freunde
Bin Samstag bis Sonntagabend zuhause. Wer also Fragen hat, bitte schön. Jetzt muß ich zurück
... link (0 Kommentare) ... comment

... link (0 Kommentare) ... comment



... link (4 Kommentare) ... comment
Das Werk ist weder sinn-bildlicher Gegenstand noch Anlage der Einrichtung des Seienden, sondern Lichtungdes Seyns als solchen, welche Lichtung die Entscheidung zu einem anderen Wesen des Menschen enthält. Diese Kunst hat jetzt Da-seinscharakter; sie rückt aus allen Bemühungen um “Kultur” heraus, gehört weder vollzugs- noch aneignungsmäßig dem Menschen, sie ist eine Entscheidungsstätteder seltenen Einzigen; das “Werk” ist die Sammlung der reinsten Einsamkeit auf den Abgrund des Seyns; das Schaffen wird weder vom “Ruhm” noch von der Nichtbeachtung berührt; es bleibt dem Wesen nach der “Öffentlichkeit” sowohl wie dem “privaten” Spiel entzogen und gehört einzig der Inständigkeit im Untergang, der allein wesensgerechte Geschichte werden kann, die eine Lichtung des Seyns zurückläßt. Die völlige Bezugslosigkeit des Werkes zum Seienden und seinen gewohnten Einrichtungen verbürgt in sich eine Zusammengehörigkeit mit dem Schaffenden, die diesen nicht “biographisch” an das Werk verknüpft, sondern sein Dasein als “Opfer” in den Abgrund wirft. Aber auch das “Opfer” kann nicht mehr “Gegenstand” einer Trauer und Verehrung werden, weil auch solche Erinnerung noch in einem vergeistigten Kulturbetrieb zurückfiele und in eine
Vermenschung der Kunst
zurückartete. Das Wesen des “Opfers”, welcher Name aus dem Bisherigen allzuleicht mißdeutbar bleibt, besteht in der schweigenden Inständigkeit des Hinterlassens einer Erharrung des Wahrheit des Seyns, als welches den Kampf zwischen Entgegnung und Streit zum eigensten Wesen hat. Daher ist nur Werk, was das Wesen der Götter und des Menschen zwischen der wechselweisen Hervorrufung von Erde und Welt in ihr Wesen zur Entscheidung stellt.Martin Heidegger, Besinnung
... link (6 Kommentare) ... comment

... link (2 Kommentare) ... comment
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
?Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.?
... link (0 Kommentare) ... comment
Aber es gibt das Recht auf eine Ausnahmeexistenz, wie sie der ernste Künstler haben darf, wo weder die Lohntüte noch der Freizeitpark ein Anreiz ist.
Da treibt die Kunst und das Geheimnis der Kunst den Künstler - zuweilen auch nahe an Abgründe, Abgründe der Seele, Abgründe des Geistes.
Das hat überhaupt nichts damit zu tun, was die Normalos unter "Not" verdächtigen.
Es ist den Normalos - ich benutze dieses Hilfswort um nicht unflätig persönlich zu werden -ist es undenkbar und unvorstellbar, eine spirituelle Existenz zu leben als Wagnis im Ganzen.
Der Normalo ist unfähig sich der Tiefe von Kunst anzunähern. Er beschränkt sich daher auf Schablonenfensterbilder und ähnlichem. Soll er; soll er aber dann auch d en Künstler in Ruhe lassen und diesem aus dem Wege gehen. Bitte.
... link (3 Kommentare) ... comment
Tag und Nacht
von Mensch zu Mensch
ein Schreien und Taumeln
Aufsicht und Aufsicht und Kameras
kein Feuerzeug
kein Platz von
Ruhe noch Stille
verschlossen
die breiten Lederriemen
je seitwärts der Liege vierfach
Fenster nicht zu öffnen
Wartezeit auf nichts
auf farbige Pillen vielleicht
und Tee trinken
fragt der Weißkittel:
Wie geht es Ihnen
die Antwort immer die gleiche:
Gut!
Gut geht es
eine Dosiserhöhung
will man ja nicht
den eigenen Atem spüren
wenigstens
ein Zeichen
wenigstens
noch zu leben
was für ein Glück
in Lederriemen fixiert
atmet man noch
Zeit ist gestorben
was aber doch schmerzt
ist die gefolterte Seele
tagaus tagein
ob die Wunden je
heilen?
... link (0 Kommentare) ... comment
... link (2 Kommentare) ... comment

... link (0 Kommentare) ... comment
Die neue Widerständigkeit
Die Widerständigkeit heute bildet sich innerlich heraus.Wer in sich selbst nicht den Keim eines neuen Menschen mit all seinen bekannten und zu entdeckenden Attributen herausbildet, der tradiert nur das System, gegen das er voller Hybris angehen möchte. Ein zerstörerischer Impetus von "Schwarzen Anarcho-Blocks" etwa stabilisiert stärker das System als jedwede Staatsgewalt, weil diese Blocks in ihrem Anti das System verinnerlicht haben und Teil dessen sind.
Aber den Keim eines neuen Menschen in sich herausbilden und gebären und wachsen lassen, ist eine gesellschaftliche Widerständigkeit vom Kern her, von innen heraus.
In der neuen Widerständigkeit schafft der Mensch urdemokratisch seine Utopie in sich selbst, um sie zum Leben zu bringen.In diesen Prozeß greifen Herz, Hirn und Seele fundamental ein.
Die neue Widerständigkeit ist ein Wachsum einer neuen Species von Kämpfern in ihnen selbst: Ein Kampf gegen jedes korrupte und kaputte System findet gegen dessen Selbstverinnerlichung statt. Der Mensch befreit sich in sich selbst von seinem Widersacher und dessen inhumaner Organisationsgestalt. Und wird ein Neuer.
Die neue Widerständigkeit
... link (7 Kommentare) ... comment

1793 Louvre
... link (1 Kommentar) ... comment
Die Wahrheit kommt auf leisen Sohlen, leicht wie ein Windhauch.
Die Gewalttätigkeit des Systems zu unterlaufen ist auch da möglich,wo Zartheit ins Spiel kommt. Zärtlichkeit, die aus der menschlichen Liebe kommt, kann das System nicht nur irritieren, das mit Kanonen auf Spatzen zielt. Die Grobschlächtigkeit einer abgestumpften Gesellschaft ist der hier angesprochenen Leichtigkeit und Zärtlichkeit gegenüber hilflos. Die Zartheit menschlicher Manifestationen, wo immer diese stattfinden, ist so gesehen subversiv.

Die "Grashalmsubversion"
... link (0 Kommentare) ... comment

... link (1 Kommentar) ... comment

... link (0 Kommentare) ... comment
Krise und Krankheit als Erkenntnismittel
Demokratismus und Sozietät weichen jedweder Gefährdung ihrer Glieder panisch aus. So ist "Sicherheit" ein Propagandawort meist rechtsdemokratischer Ideologien. Als Pendant gilt "Ordnung" und "Ruhe".
Das ist ein toter Lebensbegriff der Gesellschaftsform, in der wir leben.
Nennen wir als Gegenströmung mal den Lebensbegriff des "Künstlerischen". Der ist "Ruhe, Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit" diametral entgegengesetzt, denn er ist ein lebendiger, organischer Lebensbegriff, der dem tatsächlichen Erfahrungen des Lebens gemäßer ist.
Ein ernsthafter Künstler, der seine Existenz - geistig und materiell - in seine Lebenswaagschale gibt, wagt sich als ganzer Mensch selbst. Das Wagnis dieser Gefährdung bis jeweils zur crisis ist sein lebendiges Dasein.
Der kopflose Bürger - und von dem gibt es in allen Sparten und Bereichen (auch in den pseudoalternativen) unverschämt zahllose, sieht obiges mit Unverständnis und Betroffenheit. Der "Sicherheitsmensch",der aus dem Leben meint die Gefährdung tilgen zu können, ist dabei sich selbst zu tilgen und abzutöten. Hilflos dem lebendigen Leben begegnend, weiß er sich nicht mehr anders zu helfen als die polizeilichen Restriktionen, die die Gemeinschaft zu ihrer Rettung entwickelt hat anzurufen. Jeder kennt das ominöse "PsychKG".
"Wer dichtet, steht der nicht gegen die ganze Welt?" fragte noch Gottfried Benn pathetisch.
Wer ernsthaft Kunst schafft, muß der nicht zwangsläufig gegen diese "Zombie-Gemeinschaft" revoltieren?
(In eigener Sache)

Krise und Krankheit als Erkenntnismittel
... link (7 Kommentare) ... comment
Karl Valentin
Viele wollen heute Kunst machen. Die züruckliegenden hundert Jahre scheinen es ja auch sehr einfach zu machen, Und dann der mißverstandene Ausspruch von Professor Beuys: "Jeder Mensch ist ein Künstler". Außerdem der Erfolg solcher Chaoten wie Jonathan Meese usw.
Man weiß Qualität nicht mehr zu erkennen und macht den Wert des Kunstwerks per Marktgesetz an Äußerlichkeiten fest. "Wo Kunst drauf steht ist meistens keine Kunst drin!" schrieb ich in diesem Jahr.
Man kann Kunst als solche nur erkennen und wertschätzen, wenn man mit Herz und Intuition diese wahrnimmt. Dieses Kunst-Wahrnehmungsorgan ist allerdings bei den meisten verkümmert, weil sie bereit sind alles zu fressen, was irgendein zweitklassischer Akademiker es ihnen vorsetzt.
Nichts ist heutzutage so angepasst, wie der Umgang mit Kunst in den Institutionen. Eine Revolte tut not, eine Revolte der Unzufriedenheit, ein Revolte ist nötig, die die Frage stellt , was soll uns diese Kunst in unserem Leben, in einem Dasein, das an allen Ecken und Kanten in Not ist. Man muß die Museen und Galerien geistig anzünden, damit ein Phoenix lebenswichtiger Kunst aus der Asche neu erwächst!
... link (4 Kommentare) ... comment
Paolo Uccello
