Mittwoch, 29. Oktober 2008
Die moderne Wunst heute
""Kunst kommt von können, nicht von wollen, sonst müsste es ja Wunst heißen."

Karl Valentin


Viele wollen heute Kunst machen. Die züruckliegenden hundert Jahre scheinen es ja auch sehr einfach zu machen, Und dann der mißverstandene Ausspruch von Professor Beuys: "Jeder Mensch ist ein Künstler". Außerdem der Erfolg solcher Chaoten wie Jonathan Meese usw.

Man weiß Qualität nicht mehr zu erkennen und macht den Wert des Kunstwerks per Marktgesetz an Äußerlichkeiten fest. "Wo Kunst drauf steht ist meistens keine Kunst drin!" schrieb ich in diesem Jahr.


Man kann Kunst als solche nur erkennen und wertschätzen, wenn man mit Herz und Intuition diese wahrnimmt. Dieses Kunst-Wahrnehmungsorgan ist allerdings bei den meisten verkümmert, weil sie bereit sind alles zu fressen, was irgendein zweitklassischer Akademiker es ihnen vorsetzt.

Nichts ist heutzutage so angepasst, wie der Umgang mit Kunst in den Institutionen. Eine Revolte tut not, eine Revolte der Unzufriedenheit, ein Revolte ist nötig, die die Frage stellt , was soll uns diese Kunst in unserem Leben, in einem Dasein, das an allen Ecken und Kanten in Not ist. Man muß die Museen und Galerien geistig anzünden, damit ein Phoenix lebenswichtiger Kunst aus der Asche neu erwächst!
Die moderne Wunst heute

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Kunst?
Gibt es doch auch noch die Ansicht, dass Kunst weder von "Können", noch von "Wollen" käme, sondern von "Künden".

Das 20. Jahrhundert hat mit seiner Kunst im Grunde etwas Neues erfunden, dass es in dieser Ausprägung und mit diesem Selbstverständnis in keiner vorhergehenden Epoche gegeben hat, dafür jedoch das alte Wort "Kunst" weiterverwendet, obwohl dieses schon lange unzureichend ist. Wir sollen wir über Es sprechen, für das wir kein Wort haben?

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Aber Achtung, das Kind nicht mit dem Bade ausschütten und die Wurzeln nicht durchtrennen.

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Nicht nur der
«mißverstandene Ausspruch von Professor Beuys: ‹Jeder Mensch ist ein Künstler.›» Also auch hier nochmal, etwas ausführlicher, wie neulich im tazblog:

Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich es – seit seinem Tod! – in den Äther hinausgerufen und verschiedenen Leuten schon in ihr Poesiealbum geschrieben habe: «Beuys sagte in einer kritisch-ironischen Anmerkung zu einem seiner Studenten in der Düsseldorfer Kunstakademie: Jeder sei ein Künstler, nur er sei eben keiner. Ein halber Satz also nur, aber damit eine ganz andere Wahrheit – die seither auf Postkarten durch die Welt reist.» Es nutzt nix, denn den Halbsatz kann man in jedem Museumsshop kaufen. Gedruckte Wahrheit eben. Der verkaufte Beuys. Vom Markt gemacht. Gerne von solchen, die früher so überhaupt nichts mit ihm anfangen konnten oder ihn gar als Scharlatan bezeichnet haben. Aber mit Kunst-Konsum sprich Kunstmarkt hatte Beuys nun wirklich nichts am Hut. Er war so etwas wie die Inkarnation der Romantik. Er wollte durchaus eine bessere Welt, aber sicher nicht als die Kirchengemeinde, die daraus entstand.

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"Er war so etwas wie die Inkarnation der Romantik."

Das ist eine ganz wichtige und tiefgehende Einsicht, die man sich notieren sollte. D'accord!

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