Dienstag, 2. August 2011
Im Ursprung des Materialismus
Höre man Ernst Bloch, wie er den Materialismus gebraucht und begründet:
"Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.
Das Bin ist innen. Alles Innen ist an sich dunkel. Um sich zu sehen und gar was um es ist, muß es aus sich heraus. Muß sich herausmachen, damit es überhaupt erst etwas sehen kann, sich unter seinesgleichen, wodurch ein Ich bin, als nicht mehr an sich, zu einem Wir wird."

(Ernst Bloch, Tübinger Einleitung in die Philosophie (1960/ 61))
Das bedeutet Triumph der Objektivität über jeden Anflug von idealistischer Subjektivität. Die aber sagt "Innen ist nicht dunkel"; nochmal Novalis, der idealistische Romantiker: "Nach Innen geht der geheimnisvolle Weg." Innen ist der Ort der Seele, die für den Materialisten lediglich ein theoretisches Konstrukt darstellt. Und im Innen ist der Wurzelgrund der Kunst.
Im Ursprung des Materialismus

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Donnerstag, 7. April 2011
"Literarische Malerei" gilt
den modernen Freaks als Makel. In einem mögen sie Recht haben: Das Erzählerische des Kunstwerks ist immer nur Vordergrund. Es verstellt auch oft den Blick auf die Atmosphäre der Bildkomposition, auf die Gestimmtheit derselben.

Die Geschichte in einem Bild kann nur Vehikel sein. Meine Malerei verweigert sich einer einfachen logischen Erzählung, weil die Logik wirklich nicht die Tiefe der Existenz erschliessen kann. Hören wir auf den "Klang" der Komposition und wir nähern uns dem Geistigen in ihr..
"Literarische Malerei" gilt

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Montag, 28. März 2011
Novalis: Romantik
"Die Welt muß romantisiert werden. (...) Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es."

(zit. nach "Geprägte Form", Hamburg 1923, 431)
Novalis: Romantik

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Mittwoch, 16. September 2009
Was ist Gnosis? (Teil 2)
Dieser lebendige Kosmos aber ist nach der Lehre des
Aristoteles ein wunderbar geordnetes Stufenreich. Die
unterste Stufe bildet die tote Materie mit ihren vier Ele-
menten Erde, Wasser, Luft und Feuer. Darüber erhebt
sich die Welt der Organismen, die nach Formen und
Zwecken geordnet ist. Die niederen Organismen sind immer
um der höheren willen da, die Pflanzen um der Tiere,
die Tiere und die Pflanzen um des Menschen willen. Das
Prinzip der Formgebung und der Zwecksetzung ist dabei
die Seele, die sich von den niedersten bis zu den höchsten
Stufen in immer vollkommeneren Formen entfaltet und
sich zu den Körpern wie die Form zum Stoff verhält;
denn sie gibt dem Körper von innen heraus als sein Le-
ben die Form, sie ist eine Entelechie oder, wie Goethe es
ganz im Sinne des Aristoteles ausdrückt, der Körper ist
durch die Seele „geprägte Form, die lebend sich ent-
wickelt". Sie ist die bewegende Ursache des Körpers eben-
so wie sein Zweck, das in jedem Organismus lebendige
Bild des, das er werden soll.
Daher unterscheiden sich auch die Organismen vonein-
ander nach ihrer Seele. In der Pflanze ist die Seele eine
vegetative, die allein der Ernährung und der Fortpflanzung
dient. Im Tier tritt zu dieser Ernährungsseele die Sinnen-
seele hinzu mit Tastsinn, Geruch, Geschmack, den Empfin-
dungen und Begierden und der Fähigkeit der selbständigen
Bewegung im Räume. Im Menschen verbindet sich mit bei-
den die denkende Seele mit Sprache und Vernunft, derLogos.
Nur der denkende Teil der Seele, der Geist, ist unsterblich,
und auch dieser nicht ganz; denn er spaltet sich in einen
leidenden, formempfangenden und in einen tätigen, form-
gebenden, schöpferischen Geist. Nur dieser ist göttlich, „von
außen" in den Menschen gekommen und kehrt nach dem
Tode des Menschen zu seinem Ursprung zurück.
So umfaßt der Mensch als das höchstorganisierte We-
sen die ganze Stufenreihe der Natur in sich. Er ist Ma-
terie, Pflanze, Tier, Logos und Geist zugleich, und daher
ist er der große Kosmos, der Makrokosmos, noch einmal
im kleinen als der Mikrokosmos, der aber mit einem Teile
seines Wesens sich über die ganze Natur erhebt zum außer
der Welt und über aller Natur stehenden göttlichen
Geist. Wie jedes Wesen seinen Zweck und Sinn durch das
Höchste und Vollkommenste in ihm, durch die Seele, er-
hält, so auch der Mensch. Der Zweck seines Daseins weist
über ihn selbst und über alle Natur hinaus und wird ihm
durch den Geist, das Göttliche im Menschen, gegeben.
Soweit würde sich auch unsere Weltanschauung noch
mit der antiken vereinen und in diesen weit gehaltenen
Rahmen einfügen lassen. Für den religiösen Denker der
Spätantike ist aber damit nur die eine Hälfte der Welt
gegeben. Er fordert die Ergänzung des Stufenreichs nach
der ändern Seite hin über den Menschen hinaus. Der
Mensch umfaßt wohl als Mikrokosmos alle Elemente der
Schöpfung, Körper, Seele und Geist, in sich, aber gerade
deshalb kann er nicht das höchste aller Wesen sein. Über
ihm muß es Wesen geben, deren Seele und Geist nicht
von der Last irdischen Stoffs bedrückt und behindert
werden, reine, körperlose Seelen, und über diesen die
reinen Geister und schließlich den einen vollkommenen
Geist, der der einen Materie, aus der alles wird und ge-
worden ist, als ihr ewig unveränderlicher, dem Werden
nicht unterworfener Gegenpol gegenübersteht.
(Hans Leisegang, a.a.O. 1924/ 1936)
Was ist Gnosis? (Teil 2)

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Sonntag, 10. Mai 2009
Die Bedeutung des gewesenen Griechenlandes für Heutige
Die Bedeutung des gewesenen Griechenlandes für Heutige

„Aber die Thronen, wo? Die Tempel, und wo die Gefäße,
Wo mit Nectar gefüllt, Göttern zu Lust der Gesang?
Wo, wo leuchten sie denn, die fernhintreffenden Sprüche?
Delphi schlummert und wo tönet das große Geschick?“
Hölderlin, Brod und Wein

Dieses aus einer großen Verlassenheit aufsteigende, schmerzlich
Rufende „Wo?“ – was sucht dieses Fragen? Was erblickt der Dichter
Im Rufen? Die Flucht der Götter und mit ihr die Verödung des
Wohnens der Menschen, das Leere ihrer Werke, das vergebliche ihrer Taten.
Dabei wagt sich der Blick in das gewesene Griechenland ohne die
Stütze einer wirklichen Erfahrung der Inselwelt. Weshalb bedurfte es Hölderlin
einer solchen Erfahrung nicht? Vielleicht, weil er noch weiter vorausblickte
in die Ankunft des kommenden Gottes, so dass erst im Raum dieses Vorblickes
das Gewesene die ihm eigene Gegenwart erlangte. Dann entsprang
das dichterische Rufen keineswegs einer bloßen Verlassenheit,
sondern der alle Not überspringenden Zuversicht auf ein Kommendes?
Dieses naht sich nur und währt für ein inständiges Rufen. Hören wir Heutigen
noch den Ruf? Verstehen wir, dass solches Hören ein Mitrufen sein muß – vollends
gar in einer Menschenwelt, die am Rand der Selbstzerstörung entlang rast,
deren Machenschaften jedes Rufen überlärmt und ins Nichtige abdrängt?
Martin Heidegger, GA. Bd. 75, 215
Die Bedeutung des gewesenen Griechenlandes für Heutige

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Donnerstag, 5. März 2009
"Nihil est sine ratione" -
Man übersetzt: Nichts ist ohne Grund. Zu diesem "Satz vom Grund" hat Martin Heidegger 1955 - 1957 eine Vorlesung und einen Vortrag gehalten. Beides ist 1957 im Neske Verlag, Pfullingen, veröffentlicht worden.
Den Satz vom Grund kann man auf zwei Arten lesen
Nichts ist ohne Grund. - und -
Nichts ist ohne Grund.

Einen scheinbar widersprechenden Spruch von Angelus Silesius teilt Heidegger im Laufe der Vorlesung mit:
"Die Ros ist ohn warum; sie blühet, weil sie blühet,
Sie acht nicht ihrer selbst, fragt nicht, ob man sie siehet."
"Nihil est sine ratione" -

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Montag, 12. Januar 2009
Krise und Geistlosigkeit
"Die „Geistlosigkeit” der modernen Welt, die sich insbesondere in der hemmungslosen Bedürfnisbefriedigung zeigt, besteht für Hösle im fehlenden Rückbezug auf die Voraussetzungen der Subjektivität, auf die natürlichen und gesellschaftlichen Grundlagen sowie auf „ein ideales Ganzes”, das Absolute. Nur eine Philosophie, die Leben als Grundlage des Geistes und diesen als die Wahrheit des Lebens denkt, hat Aussichten, die ökologische Krise metaphysisch zu interpretieren."

Diese interessanten Gedanken stehen in einem Artikel über das Werk des deutschen Philosophen Vittorio Hösle (geb. 1960), ich denke, ein Name, den man sich merken muß.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vittorio_H%C3%B6sle
Krise und Geistlosigkeit

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Dienstag, 6. Januar 2009
Wofür ich auch lebe:
Wofür ich auch lebe:

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Dienstag, 30. Dezember 2008
Zitat des Tages:

The man who has no imagination has no wings.

Muhammad Ali
Zitat des Tages:

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Freitag, 5. Dezember 2008
Bild des Tages
Nicolas Rosendael: Melancholie, 1673, 133 x 135cm

Bild des Tages

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