Montag, 3. Oktober 2011
Zum heutigen Tag
Das Deutsche gibt es nicht (mehr). Hat dieses Volk noch so etwas wie Identität (Heimat)?

Sagen uns die "Waldeisamkeit-Bilder" (ca. 2008) überhaupt noch etwas. Oder sind sie nur aus einem Protest gegen das Stahl- und Betonunwesen zu erklären?





Während andere Nationen so etwas wie Nationalbewußtsein konfliktlos leben können, tut sich der heutige Deutsche überaus schwer damit. Leben wir in einem Zustand der Entwurzelung?
Zum heutigen Tag

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Vor Nationalbewußtsein bitte Ichbewußtsein setzen! Denn ohne Zweiteres ist Ersteres dumm. Oder gar tierisch.

Was die Deutschen angeht: Konzepte gibt es doch. Mal wieder ein paar tausend Eichen pflanzen zum Beispiel. ;-)

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Mag sein. Ich trage etwas Unauslöschliches mit mir herum und ich empfinde es nicht als eine Last. Es ist die deutsche Sprache. Sie hat ein ungewöhnliches Potential, einen Reichtum an Bildern und Begriffen...

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Wie jede "Muttersprache" ...

:-)

Gibt nen speziellen Germanisten in der Mongolei, komm im Moment nicht auf den Namen.

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Wir tun uns schwer mit nationalbewußtsein weil wir es epochal und monströs verdorben haben.
Merkt man ja auch an den antworten hier, dass deutscher patriotismus verdächtig ist .. zu recht?
Zum "hässlichen deutschen" fällt mir immer das churchill-zitat ein: die deutschen habe man entweder zu füßen oder an der kehle.. und irgendwie stimmt es nicht nur für kriegerische deutsche (gibts solche noch?) sondern allgemein.
Ich denke oft, die deutsche seele hat was spezielles radikales in sich, im guten wie im schlechten. Derzeit eher im mittelmäßigen bzw im depressiven, bekanntlich "schaffen wir uns ab".
Man kann übrigens nicht erst seit der ns-zeit oder in der moderne am deutschsein leiden, siehe heinrich heine...

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Thematisch passendes und gleichsam gehaltvolles Zitat von Ludwig Erhard (1957)...

"In einer Welt, die immer mehr in die Weite strebt, bedarf ein freies Volk eines gesunden nationalen Selbstbewusstseins. Nur wer sicher in sich selbst ruht und um seine Wurzeln weiß, wird diesen Weg gehen können, ohne sich zu verlieren."

Aus: "Entschuldigung! Ich bin deutsch: Eine Streitschrift" von Detlef Gürtler (Murmann Verlag)

NACHTRAG:

Bin gestern auf Ernest Renan gestoßen; Interessantes Statement aus seiner bekannten Rede "Was ist eine Nation?" von 1882:

„Die Nation ist eine große Solidargemeinschaft, die durch das Gefühl für die Opfer gebildet wird, die erbracht wurden und die man noch zu erbringen bereit ist. Sie setzt eine Vergangenheit voraus und lässt sich dennoch in der Gegenwart durch ein greifbares Faktum zusammenfassen: die Zufriedenheit und den klar ausgedrückten Willen, das gemeinsame Leben fortzusetzen. Die Existenz einer Nation ist (man verzeihe mir diese Metapher) ein tägliches Plebiszit, wie die Existenz des Individuums eine ständige Bekräftigung des Lebens ist.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Ernest_Renan

Wer ist heute noch bereit für die hier erwähnte Solidargemeinschaft abseits von individuellem Hedonismus Opfer zu erbringen?

Im Übrigen finde ich die ganz oben vorgenommene scharfe Trennung zwischen National- und Ich-Bewusstsein recht artifiziell und typisch für den aktuellen, den Individualismus überbetonenden Zeitgeist.

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