Sonntag, 12. Juni 2011
Der Mensch ist im Grunde einsam
Trotz der Ideologen, die einerseits das Kollektiv fantasieren, andererseits das "Volk" beschwören, erfahre ich den Menschen in seinem Wesen als einsame Gestalt. Gerade dieser Umstand macht ihn verwundbar, gerade dieser Umstand macht ihn liebenswert. Der Mensch als Einzelgänger und Einsamer bringt mich immer wieder dazu, in dessen Existenz und Leben einen Heroismus zu spüren, der bewundernswert ist.
Der Mensch ist im Grunde einsam

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Sehr geschickt formuliert, da bleibt kaum Spielraum für ein: Aber ... Satz.
Dennoch: wieviele von hundert Menschen, am besten 100 Familientiere, würden sich diesen
Worten anschließen? Es soll Menschen geben, die nie etwas allein entscheiden und dies gerne machen, also dieses Teamwork und auch immer von Menschen umgeben sind, die gemeinsam sind
und sich aus diesem Grund niemals einsam fühlen könnten.
Sind solche Menschen nicht reich und wir arm?
Wir stehen uns doch ainklich nur selbst im Weg.
oder wie ich gestern in einem wunderschönen und erstmalig gesehenen Film aufgeschnappt hatte:
Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unantastbar.

Nein, rabe, der Mensch ist im Grunde nicht einsam!
Es gibt aber gewisse Voraussetzungen bei den Menschen, nämlich das Denken, das zuviel Denken, das mit Erdachtem nie zufrieden zu sein
welches in Einsamkeit abdriften kann.
Der Einsame kann, muß nicht, aber kann beizeiten nur noch verächtlich denken.
Das nenne ich Einsamkeit.

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Ich lese diesen Eintrag
auch vor dem Hintergrund von aktuellen Netz-Debatten rund um Post-Privacy, Schwarm-Intelligenz und dergleichen, in denen die kollektive und soziale Seite der conditio humana für mein Gefühl zu sehr überbetont wird. Natürlich ist es nicht von der Hand zu weisen, dass sich Menschsein im Miteinander konstituiert - aber deswegen müssen wir uns ja nicht mit Hurra von den Borgs ihr Kollektiv assimilieren lassen. Ich frage mich, ob das ganze always-on und vernetzte Echtzeit-Elektronikgedöns nicht auch ein Vermeidungsverhalten verstärkt, um nicht der Tatsache ins Auge sehen zu müssen, dass wir letztlich eben doch alleine sind.

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