Montag, 19. September 2011
Tipp des Tages - ein Taschenbuch Klassiker zum Manierismus
"Die Welt als Labyrinth" im existenziellen Sinn ist ein überaus zeitgemässes und spannendes Thema, so richtig nach meinem Herzen! ;o))

Die Welt als Labyrinth. Manier und Manie in der europäischen Kunst. von Gustav, Rene Hocke, erste Auflage 1957 und zahlreiche folgende bis 1987, ca. 10.-€



Tipp des Tages - ein Taschenbuch Klassiker zum Manierismus

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"Abendland"
„Abendland“

In einem gewissen Alter ist das Leben weitgehend gelebt. Die Rede ist vom Lebensabend. Gibt es auch eine Lebensnacht? Und ist diese überhaupt an ein Alter geknüpft, dieses Drama voller Irrtümer, Schmerzen und ständigem Verlust?
Da aber dürfen dann auch nicht die lichten Momenten und die bescheidenen Freuden über jede irdische Kreatur, über Fauna und Flora verschwiegen werden. Sagt man „das Leben ist schön“, so sagt man auch es ist „schön schwer“ und die Schönheit mag Trost spenden, aber ist das Positive überhaupt noch tragfähig? In diesem grenzenlosen Universum ist der Mensch herausgerückt in einer universalen Einsamkeit. Die Welt antwortet nicht auf letzte Fragen. Diesem Schweigen der Welt begegnet der Mensch mit dem hilflosen Versuch untereinander zu kommunizieren. Die Sprache aber entzieht sich, insofern sie nicht ins Künstlerische verwandelt wird.
Die alten Götter haben den Lebensraum des Homo sapiens verlassen. Mehr noch. Einige Denker erkennen, dass entweder der Gott auf der Flucht vor den Menschen ist oder proklamieren dessen Ende.
Letztlich bleibt nur das Talent des Künstlerischen. In der Kunst begegnet der Mensch sich selbst in all seiner Drangsal und einem Echo euphorischen Lebens. Die Kunst weist keinen Weg aus dem Labyrinth der Existenz, aber sie vereinfacht das lebenslange Irren und Suchen und kann den Absturz des Lebendigen in diesen gähnenden existentiellen Abgrund verhindern.

Jürgen Kramer
"Abendland"

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Dienstag, 13. September 2011
Botho Strauß (*1944)
Ich bedauere, dass dieser Name hier noch nicht genannt wurde.
Deutscher Schriftsteller und Dramatiker. Er gehört zu den erfolgreichsten und meistgespielten zeitgenössischen Dramatikern auf deutschen Bühnen.

Sein kritischer Artikel "Anschwellender Bocksgesang. In: Der Spiegel 6/1993" löste seinerzeit heftige Reaktionen aus

2008 rezensierte der Autor Heideggers Gedichte in der FAZ, siehe
http://www.faz.net/artikel/C30351/botho-strauss-heideggers-gedichte-30110965.html
Zitat: Manches ließe sich anführen zur Unaktualität Heideggers, zumindest des kulturdeutenden, manche Überzeugung vom Unheilsstand der Dinge, die heute festgefahren, ertraglos und konventionell erscheint. Die eigentliche Unaktualität Heideggers besteht allerdings in der klassischen Schönheit seiner Philosophie, seines die Zeit durchragenden Denkens, das zu keiner Wiederkehr berufen werden muss, sondern vielmehr dem Wieder und Wieder gleichkommt, mit dem das große Kunstwerk empfangen und betrachtet wird.

Ferner zu Handke:
http://www.faz.net/artikel/C31315/krise-des-buergertums-klaert-uns-endlich-auf-30489531.html
Botho Strauß (*1944)

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Das Fest in bemerkenswerter Bedeutung für einen Lebensphilosophen
Mitte der 50er Jahre publizierte Otto Friedrich Bollnow, der sich bis dato mit der Lebensphilosophie und der Existenzphilosophie auseinandergesetzt hatte, eine Schrift mit dem Titel "Neue Geborgenheit - Das Problem einer Überwindung des Existentialismus (Stuttgart 1955).
Am Ende dieses Buches spricht Bollnow von der tieferen Bedeutung des Festes für eine Neue Geborgenheit.
"Wie der Mensch im Fest auf den tieferen Grund
der eignen Seele zurückgeht, so findet er eben darin sich nicht
isoliert, sondern vielmehr einbezogen in ein tieferes Sein. Die
Feste sind so die Punkte, an denen der Mensch sich seiner
Riickbezogenheit auf den metaphysischen Weltgrund selber
vergewissert. Durch die Feste gründet der Mensch sich selber
neu auf diesen Grund. Dies ist zugleich das Ergebnis, zu dem
Kerenyi, darin auf ein Gespräch mit W. F. Otto sich berufend,
auf Grund seiner religionsgeschichtlichen Untersuchungen
kommt: „daß die Menschheit fähig ist, in rhythmisch wieder-
kehrenden Zeitabschnitten beschaulich zu werden und in
diesem Zustand den höheren Wirklichkeiten, auf denen ihr
ganzes Dasein ruht, unmittelbar zu begegnen.
Insofern kann man sagen, daß ein Mensch ohne Feste ein
metaphysisch entwurzelter Mensch ist. Er muß notwendig der
rastlosen Betriebsamkeit und mit ihr endlich der Angst des
modernen Menschen verfallen, als deren Ausdruck wir den
Existentialismus begriffen hatten. In der Bemühung um die
Erfahrung des Festes und, wo dies zu hoch gegriffen ist, in der
sorgsamen Beachtung der Sonntagsruhe liegt darum ein we-
sentlicher Ansatz für die Bewältigung des Existentialismus.

Von diesem tieferen Verständnis des Festes bleibt heute wenig übrig. Abarten des Festes dienen heutzutage nur noch der Zerstreung, nicht aber dem Fest der Auslotung von Seelentiefe und Geborgenheit im metaphysischen Sinne.
Das Fest in bemerkenswerter Bedeutung für einen Lebensphilosophen

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Montag, 12. September 2011
Jürgen Kramer: "König", Öl...
60 x 50cm, 9 - 2011

Jürgen Kramer: "König", Öl...

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Samstag, 10. September 2011
Elfter September
Elfter September

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Freitag, 9. September 2011
Max Lorenzen (1950 - 2008)
schrieb: "Das Fremde in der verbleibenden Autonomie des Denkens ist das Stumme, das Warum, die Frage selber, auch das Gleichgültige, und hierin das Movens der Reflexion, Quellpunkt ihrer Lebendigkeit und Daseinsbejahung wie auch Ihrer Vergeblichkeit." Und zwar ist das ein Statement zu seinem Buch "Philosophie der Nachmoderne: Die Transformation der Kultur - Virtualität und Globalisierung , daß vor seinem Tod zu zwei Drittel vorlag. Ich habe es bestellt, weil es zu meinen Themenkanon der "Überwindung der Moderne" vielleicht etwas zu sagen hat. Später mehr.
Max Lorenzen (1950 - 2008)

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