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Sonntag, 17. Mai 2009
Erste Ergänzung zum "Rangsdorfer Manifest"
rabe500, 04:42h
Erste Ergänzung zum „Rangsdorfer Manifest“
Die Kunst kann noch intervenieren, wenn sich in ihr eine neue Besinnung und Verinnerlichung vollzieht.
Rangsdorfer Manifest, 1. Mai 2009
„Alle historische Belehrung über die bisherige und heutige Kunst hat sich ... auch schon aller Entscheidung entzogen, wenn sie nicht wagt, vor aller und in jeder Kenntnisvermittlung der Besinnung Wege zu bahnen. Da Solches innerhalb eines Wissenschaftsbetriebes unmöglich bleibt, weil hier das Wissen des Wesentlichen unbekannt geworden, ist von den historischen Geisteswissenschaften aus kein Anstoß zur Besinnung möglich.
(...)
Besinnung ist zugleich die Befreiung von der „Freiheit“ des „Subjektums“, der in sich eingerollten Vermenschung des Menschen.
Besinnung ist die Überwindung der „Vernunft“, sei es als bloßer Vernehmung des Vor-gegebenen (nous), sei es als Rechnung und Erklärung (ratio), sei es als Planung und Sicherung.
Der „Vernunft“ bleibt das Wesen der Wahrheit verschlossen; sie betreibt und ist nur das dem Seienden zugekehrte, immer vordergründige Denken.
Besinnung ist die Anstimmung der Grundstimmung des Menschen, sofern diese ihn zum Seyn, zur Gründerschaft der Wahrheit des Seyns, bestimmt.
Die Besinnung versetzt den Menschen in das Da-sein, gesetzt, dass sie selbst schon vom Seyn er-eignet ist. Das Seyn verlangt zum Wort, als welches je das Er-eignis west.
(...)
Besinnung: im Zeitalter der planetarischen Besinnungslosigkeit.
(...)
Dagegen sinnt die Besinnung auf das Erste: dass der Mensch sich selbst ein unaussetzendes Geheimnis sei, ohne das „Ich“ und das „Wir“ im geringsten wichtig zu nehmen. Doch dieses Geheimnis-sein lässt sich nicht verzwingen und einrichten – nur zulassen kann der Mensch Solches, sofern er ihm nicht wehrt dadurch, dass er in Ausflüchte einer vermeintlichen „Wissenschaft“ vom „Menschen“ ausbiegt.
(Martin Heidegger, Besinnung (1938/39), GA Bd. 66, S.17, 48/49, 55)
16.5.2007
Erste Ergänzung zum "Rangsdorfer Manifest"
Die Kunst kann noch intervenieren, wenn sich in ihr eine neue Besinnung und Verinnerlichung vollzieht.
Rangsdorfer Manifest, 1. Mai 2009
„Alle historische Belehrung über die bisherige und heutige Kunst hat sich ... auch schon aller Entscheidung entzogen, wenn sie nicht wagt, vor aller und in jeder Kenntnisvermittlung der Besinnung Wege zu bahnen. Da Solches innerhalb eines Wissenschaftsbetriebes unmöglich bleibt, weil hier das Wissen des Wesentlichen unbekannt geworden, ist von den historischen Geisteswissenschaften aus kein Anstoß zur Besinnung möglich.
(...)
Besinnung ist zugleich die Befreiung von der „Freiheit“ des „Subjektums“, der in sich eingerollten Vermenschung des Menschen.
Besinnung ist die Überwindung der „Vernunft“, sei es als bloßer Vernehmung des Vor-gegebenen (nous), sei es als Rechnung und Erklärung (ratio), sei es als Planung und Sicherung.
Der „Vernunft“ bleibt das Wesen der Wahrheit verschlossen; sie betreibt und ist nur das dem Seienden zugekehrte, immer vordergründige Denken.
Besinnung ist die Anstimmung der Grundstimmung des Menschen, sofern diese ihn zum Seyn, zur Gründerschaft der Wahrheit des Seyns, bestimmt.
Die Besinnung versetzt den Menschen in das Da-sein, gesetzt, dass sie selbst schon vom Seyn er-eignet ist. Das Seyn verlangt zum Wort, als welches je das Er-eignis west.
(...)
Besinnung: im Zeitalter der planetarischen Besinnungslosigkeit.
(...)
Dagegen sinnt die Besinnung auf das Erste: dass der Mensch sich selbst ein unaussetzendes Geheimnis sei, ohne das „Ich“ und das „Wir“ im geringsten wichtig zu nehmen. Doch dieses Geheimnis-sein lässt sich nicht verzwingen und einrichten – nur zulassen kann der Mensch Solches, sofern er ihm nicht wehrt dadurch, dass er in Ausflüchte einer vermeintlichen „Wissenschaft“ vom „Menschen“ ausbiegt.
(Martin Heidegger, Besinnung (1938/39), GA Bd. 66, S.17, 48/49, 55)
16.5.2007
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