Mittwoch, 29. Oktober 2008
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Jürgen Kramer: "Tanz", Öl März 2008
Jürgen Kramer, "Tanz" März 2008
Jürgen Kramer: "Tanz", Öl März 2008

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Krise und Krankheit als Erkenntnismittel

Der DUDEN definiert Krise als "Wende-, Höhepunkt einer gefährlichen Entwicklung" (>lat. crisis "Entscheidung, entscheidende Wendung" (vgl. kritisch)).

Demokratismus und Sozietät weichen jedweder Gefährdung ihrer Glieder panisch aus. So ist "Sicherheit" ein Propagandawort meist rechtsdemokratischer Ideologien. Als Pendant gilt "Ordnung" und "Ruhe".

Das ist ein toter Lebensbegriff der Gesellschaftsform, in der wir leben.

Nennen wir als Gegenströmung mal den Lebensbegriff des "Künstlerischen". Der ist "Ruhe, Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit" diametral entgegengesetzt, denn er ist ein lebendiger, organischer Lebensbegriff, der dem tatsächlichen Erfahrungen des Lebens gemäßer ist.

Ein ernsthafter Künstler, der seine Existenz - geistig und materiell - in seine Lebenswaagschale gibt, wagt sich als ganzer Mensch selbst. Das Wagnis dieser Gefährdung bis jeweils zur crisis ist sein lebendiges Dasein.

Der kopflose Bürger - und von dem gibt es in allen Sparten und Bereichen (auch in den pseudoalternativen) unverschämt zahllose, sieht obiges mit Unverständnis und Betroffenheit. Der "Sicherheitsmensch",der aus dem Leben meint die Gefährdung tilgen zu können, ist dabei sich selbst zu tilgen und abzutöten. Hilflos dem lebendigen Leben begegnend, weiß er sich nicht mehr anders zu helfen als die polizeilichen Restriktionen, die die Gemeinschaft zu ihrer Rettung entwickelt hat anzurufen. Jeder kennt das ominöse "PsychKG".

"Wer dichtet, steht der nicht gegen die ganze Welt?" fragte noch Gottfried Benn pathetisch.

Wer ernsthaft Kunst schafft, muß der nicht zwangsläufig gegen diese "Zombie-Gemeinschaft" revoltieren?

(In eigener Sache)Jürgen Kramer, Malerei ca 1987

Krise und Krankheit als Erkenntnismittel

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Die moderne Wunst heute
""Kunst kommt von können, nicht von wollen, sonst müsste es ja Wunst heißen."

Karl Valentin


Viele wollen heute Kunst machen. Die züruckliegenden hundert Jahre scheinen es ja auch sehr einfach zu machen, Und dann der mißverstandene Ausspruch von Professor Beuys: "Jeder Mensch ist ein Künstler". Außerdem der Erfolg solcher Chaoten wie Jonathan Meese usw.

Man weiß Qualität nicht mehr zu erkennen und macht den Wert des Kunstwerks per Marktgesetz an Äußerlichkeiten fest. "Wo Kunst drauf steht ist meistens keine Kunst drin!" schrieb ich in diesem Jahr.


Man kann Kunst als solche nur erkennen und wertschätzen, wenn man mit Herz und Intuition diese wahrnimmt. Dieses Kunst-Wahrnehmungsorgan ist allerdings bei den meisten verkümmert, weil sie bereit sind alles zu fressen, was irgendein zweitklassischer Akademiker es ihnen vorsetzt.

Nichts ist heutzutage so angepasst, wie der Umgang mit Kunst in den Institutionen. Eine Revolte tut not, eine Revolte der Unzufriedenheit, ein Revolte ist nötig, die die Frage stellt , was soll uns diese Kunst in unserem Leben, in einem Dasein, das an allen Ecken und Kanten in Not ist. Man muß die Museen und Galerien geistig anzünden, damit ein Phoenix lebenswichtiger Kunst aus der Asche neu erwächst!
Die moderne Wunst heute

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