Mittwoch, 30. März 2011
Selbstverwirklichung? Selbstausbeutung? Selbstüberwindung?
Was ist angemessen, um etwas in die Welt zu setzen?

Selbstverwirklichung = "Werde, wer du bist", hat vielleicht den Hauch von Egoismus, ist aber grundsätzlich Voraussetzung für jedwede Aktivität, die über sich hinausführt.

Selbstausbeutung = Macht auf Dauer Psyche und Leib krank. Mündet in innere Leere, Erschöpfungszustand und im "Burn Out".

Selbstüberwindung = Kann manchmal helfen, die eigenen Obsessionen in den Griff zu bekommen. Auf Dauer wohl eher die Gefahr des Verlustes der eigenen Identität.

So denke ich vor mich hin und kann mein Handeln nicht einordnen. Vielleicht ist man auch nur ein von welchen Mächten auch immer Getriebener, frei nach dem Stefan George Wort: "Worin du hängst, das weißt du nicht."
Selbstverwirklichung? Selbstausbeutung? Selbstüberwindung?

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Wer ist Ich
http://de.wikipedia.org/wiki/Ora_et_labora

http://de.wikipedia.org/wiki/Zen

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Zen??
Zitat: "Es bedeutet, das Leben zu leben – in seiner ganzen Fülle. Der unmittelbare Zugang zu diesem Einfachsten von allem ist dem Verstandeswesen Mensch jedoch versperrt – es scheint so, als ob die niemals schweigende Stimme der Gedanken ihn durch hartnäckige Ideen und urteilende Vorstellungen blockiere. Die permanente Beschäftigung mit sich selbst, die schützende Ich-Bezogenheit jedes Einzelnen verursacht immer wieder nur neues Leiden (Dukkha). Zen kann diese Verwirrung lösen – zuletzt vermag man sogar zu essen, wenn man hungrig ist, zu schlafen, wenn man müde ist. Zen ist nichts Besonderes. Es hat kein Ziel."

Ich kann und will nicht meine Bestimmung (und Prägung) als Westeuropäer zerstören. Zum "Ich" aus unserer Sicht siehe den Philosophen des deutschen Idealismus J. G. Fichte.

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Der Weg ist das Ziel. Überleben und Klarkommen sind der Weg.

Westeuropa ist nur ein kleiner Teil des Planeten.
Dieser ist in Gänze einzigartig. Daher existiert auch kein heiliges Land.

Tradierte Prägungen müssen auch nicht aufgegeben werden, sind Teil der Wege,
die bekanntlich alle nach Rom führen, ohne dass die antike Stadt gemeint ist.

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Kolonialismus?
Wir können immer nur von dem Ort her denken und fühlen, den wir von Grund auf kennen, in dem wir leben. Globale Perspektiven erzeugen eine absurde Gehirnakrobatik. Das Asiatische nehmen wir staunend wahr, können aber nicht in die Rolle der Seele im fernen Lande schlüpfen. Fänd ich auch anmassend.

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Sorry
Das ist garnicht so hart gemeint, wie es sich vielleicht liest. Aber mich erinnert der modische Hang zum Buddhismus z. B., den ich seit mindestens zwanzig Jahren erlebe bei den vom christlichen Abendland Enttäuschten an eine Flucht vor arbeitsintensiven Anspruch und vor der Aufgabe, sich wesentlich in eine Spiritualität einbringen zu müssen.

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Ora et labora steht gleichwertig neben ZEN. Sorry ist nicht nötig. Wer mitteleuropäisch christlich oder monotheistisch geprägt ist, wird auch kaum unter Einfluss asiatischer Meditationsmethoden andere transzendentale Erfahrungen machen. Die Kolonialisierung hatte seinerzeit massive materialistische Beweggründe. Die begleitende christliche Missionierung war da ein gern genutztes Alibi. Die Schnittmenge der Weltreligionen ist meiner Meinung nach immer Gott, egal welche Bezeichnung jeweils als die einzig richtige angesehen wird. Probleme gehen da eher vom "Bodenpersonal" aus, das mit Dogmen und Ritualen ganz andere Ziele verfolgt, als durch Respekt vor dem Leben und der Schöpfung tatsächlich geboten sind.

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