Freitag, 7. August 2009
Hector Berlioz / von Otter
Der Tagesspiegel schrieb:"Die Jubelstürme in der Deutschen Oper erringt Anne Sofie von Otter mit den eher schlichten, ganz nach innen genommenen „Nuits d’été“ von Hector Berlioz. Wenig ist hier von Sommernächten die Rede, in denen die Liebe blüht, vielmehr von Verlust und Tod, von der Flüchtigkeit und Zerbrechlichkeit des Glücks. Diese Ambivalenz lässt von Otter in jedem Ton spüren: Wenn in der koketten „Villanelle“ das „für immer“ nachdenklich verklingt, wenn im zweiten Gesang auf dem noch ganz irdisch gemeinten Wort „Paradies“ die Stimme schon jene Piano-Transzendenz erhält, die erst später jenseitige Sehnsüchte besingen soll, wenn selbst bei der neuen Eroberung zum Schluss bereits Melancholie der nächsten Trennung mitschwingt. Mit unendlicher Ruhe formt die Sängerin weit ausschwingende Bögen, nimmt sich vor allem für Abschlüsse viel Zeit, und nur selten wirkt ihr kostbares Rosenholz-Timbre ein wenig matt.!
Hector Berlioz / von Otter

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