Montag, 12. Januar 2009
"Philosophie des Glücks" selbst unter Ideologieverdacht?
Denn, Zitat:

"Die subjektivistische Glückstheorie unter Ideologieverdacht

Warum sind so wenige Philosophen bereit, den subjektivistischen Glücksbegriff zu akzeptieren? Die Erklärung dafür läuft auf nichts weniger als ein Paradox hinaus: einerseits deshalb, weil für sie ein subjektivistischer Glücksbegriff unter einem gewissen "Ideologieverdacht" steht. Andererseits aber auch deswegen, weil sie den Glücksbegriff selbst in einer quasi-ideologischen Weise instrumentalisieren, indem sie ihn mit weiteren Wertgehalten "aufladen". Die Motive sind jedesmal ehrenwert, aber nicht immer die Argumentationsstrategien, mit denen sie verwirklicht werden.

Warum steht der subjektivistische Glücksbegriff unter Ideologieverdacht? Schlicht deshalb, weil ein solcher Begriff keine Handhabe bietet, eine Verbesserung der objektiven Lebensumstände zu fordern. Wenn Glück eine rein subjektive Größe ist, ist es vielfach bequemer und unaufwendiger, die Bedürfnisse umzuorientieren als die objektiven Lebensumstände zu verbessern. Eine Strategie der Anpassung bietet unleugbare Vorteile – sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft. Die historische Erfahrung zeigt, dass Reformen und Revolutionen, aber auch Aufklärung und Emanzipation die Menschen in einem subjektivistischen Sinn von Glück keineswegs immer glücklicher, sondern vielfach nur anspruchsvoller und unzufriedener machen. Sind die Menschen in den neuen Bundesländern wirklich glücklicher in einem subjektivistischen Sinn als in DDR-Zeiten, auch wenn es ihnen objektiv sehr viel besser geht? Sind Agnostiker und Atheisten dadurch, dass sie weniger oder gar nicht in einem religiösen Glauben verankert sind, glücklicher als religiöse Fundamentalisten? Wenn Religion das Opium des Volkes ist, steht es sich dann notwendig subjektiv besser, wenn ihm dieses Opium genommen und durch die Errungenschaften des Sozialstaats ersetzt wird?"

Zitatquelle: Birnbacher, Philosophie des Glücks:
http://www.information-philosophie.de/index.php?a=1&t=218&n=2&y=1&c=1

auch hier schwingt mit eine Aversion gegen den sogenannten

Subjektivismus

mit der Tendenzbehauptung, der Mensch könne je einen objektiven Weg gehen!
"Philosophie des Glücks" selbst unter Ideologieverdacht?

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Glück
wird sich nie objektivieren lassen. Es bleibt eine persönliche Angelegenheit des Individuums, oder auch: von Individuen untereinander.
Die Menschen in den neuen Bundesländern können heute alles im Laden kaufen, zwischen diversen Automarken und Parteien wählen und sogar Hollywoodfilme sehen. Schön, aber was soll's?

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