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Mittwoch, 11. Mai 2011
Die Suche nach der Wahrheit
rabe500, 06:03h
Rudolf Steiner unterscheidet - je nach dem Grad der Wachheit, in der ein Mensch sich mit der eigenen Individualität und der Welt auseinandersetzt - in der Regel vier Erkenntnisarten oder -stufen:
1. das materielle oder gegenständliche Erkennen im ge-
wöhnlichen Wachbewußtsein.
2. das imaginative Erkennen, bei dem der Mensch be-
wußt erzeugte innere Bilder wahrnimmt. Ihnen gegen-
über muß er zunächst lernen, Wirklichkeit von Täu-
schung zu unterscheiden.
3. das inspirative Erkennen. Steiner spricht von einem
«geistigen Hören», einem «geistigen Tönen», dem «gei-
stigen Wort» und einem «Lesen der verborgenen
Schrift»: «Die Welt beginnt der Seele gegenüber ihr We-
sen wirklich selbst auszusprechen» (12/1).
4. die intuitive Erkenntnis, ein Einswerden mit den Din-
gen und Vorgängen der übersinnlichen Welten.
In der «Geheimwissenschaft» führt Steiner diese Erkennt-
nisstufen bis zur Siebenheit fort:
5. die Erkenntnis der Verhältnisse von Mikrokosmos und
Makrokosmos.
6. das Einswerden mit dem Makrokosmos.
7. das Gesamterleben der vorherigen Erfahrungen als
eine Grund-Seelenstimmung.
Das materielle Erkennen ist die dem heutigen Normalbewußtsein entsprechende Erkenntnisart. Die anderen Stufen müssen durch geistige Schulung erst erworben werden.
(Zit. n. A. Baumann, ABC der Anthroposophie, Ein Wörterbuch für jedermann, Schaffhausen 1998³)
Die Suche nach der Wahrheit
1. das materielle oder gegenständliche Erkennen im ge-
wöhnlichen Wachbewußtsein.
2. das imaginative Erkennen, bei dem der Mensch be-
wußt erzeugte innere Bilder wahrnimmt. Ihnen gegen-
über muß er zunächst lernen, Wirklichkeit von Täu-
schung zu unterscheiden.
3. das inspirative Erkennen. Steiner spricht von einem
«geistigen Hören», einem «geistigen Tönen», dem «gei-
stigen Wort» und einem «Lesen der verborgenen
Schrift»: «Die Welt beginnt der Seele gegenüber ihr We-
sen wirklich selbst auszusprechen» (12/1).
4. die intuitive Erkenntnis, ein Einswerden mit den Din-
gen und Vorgängen der übersinnlichen Welten.
In der «Geheimwissenschaft» führt Steiner diese Erkennt-
nisstufen bis zur Siebenheit fort:
5. die Erkenntnis der Verhältnisse von Mikrokosmos und
Makrokosmos.
6. das Einswerden mit dem Makrokosmos.
7. das Gesamterleben der vorherigen Erfahrungen als
eine Grund-Seelenstimmung.
Das materielle Erkennen ist die dem heutigen Normalbewußtsein entsprechende Erkenntnisart. Die anderen Stufen müssen durch geistige Schulung erst erworben werden.
(Zit. n. A. Baumann, ABC der Anthroposophie, Ein Wörterbuch für jedermann, Schaffhausen 1998³)
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Dienstag, 10. Mai 2011
Der Morgen
rabe500, 07:18h
Selbst in der Stadt ist der Morgen um diese Zeit wirklich gekennzeichnet durch eine lebendige Stille. Es ist ein tiefes Durchatmen bevor die Hektik des Tages den Lebensrhythmus bestimm t.

Ob wir Modernen Phillip Otto Runge noch verstehen, der in seiner Kunst die Alltagserscheinungen auf eine höhere Ebene rückte?
Der Morgen

Ob wir Modernen Phillip Otto Runge noch verstehen, der in seiner Kunst die Alltagserscheinungen auf eine höhere Ebene rückte?
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Montag, 9. Mai 2011
Poesie: Die Muse der Dichtkunst, Terpsichore, und Raffaels Parnaß:
rabe500, 18:34h

" Raffaels "Parnaß"-Fresco (ca. 1510) in der Stanza della Segnatura des Vatikan an einer schmaleren Fensterseite zwischen der "Disputa" und der "Philosophenschule von Athen" gibt ein Gesamtpanorama der Kunst, insbesondere der Dichtung, zentriert an Apollon und den neun Musen.
Apollon Musagêtês ("Musenführer"), hier mit einem Streichinstrument, sitzt zwischen der weißgewandeten Kalliopê (Epik) und der blaugekleideten Terpsichorê (Lyrik), links stehend violett Thaleia (Komödie), zur Mitte hin Kleiô (Historik), an die sich Euterpê (Flöte) anschmiegt; rechts setzt sich die Reihe fort mit der rotgewandeten Ourania (Astronomie), mit Melpomenê (Tragödie), die eine Maske in der Hand hält, und Polyhymnia (Tanz und Geometrie), die zur gelbgewandeten Eratô (Gesang und Tanz) hinschaut, die wir hier in Rückenansicht sehen."
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Die Poesie
rabe500, 18:24h
Apropos Saint-John Perse. Aus dessen Nobelpreisrede, Stockholm 10. Dez. 1960:
"Stolz des Menschen auf dem Wege unter seiner Last an Ewig-
keit! Stolz des Menschen auf dem Wege unter seiner Bürde
Menschlichkeit, wenn ein neuer Humanismus sich ihm auftut,
ein Humanismus wirklicher Universalität und seelischer Inte-
gralität. Getreu ihrem Amt, das eben in der Ausforschung dieses
Mysteriums des Menschen besteht, hat die moderne Poesie sich
auf ein Geschäft eingelassen, dessen Bewältigung einen Beitrag
zur vollen Integration des Menschen leistet. Eine solche Poesie
hat nichts Pythisches an sich. Doch auch nichts rein Ästhetisches.
Sie ist keine Geschicklichkeit des Leichenschminkers oder De-
korateurs. Sie züchtet keine Kunst-Perlen, schachert nicht mit
Götzen und Emblemen, und kein Ohrenschmaus könnte ihr
je genugtun. Zur Verbündeten in allen ihren Verrichtungen
wählt sie die Schönheit, schließt so ein höchstes Bündnis, und
setzt doch das Schöne nicht als Endzweck, nährt sich auch nicht
von ihm allein. Indem sie sich weigert, die Kunst vom Leben zu
trennen, oder von der Liebe die Erkenntnis, ist sie Aktion, ist sie
Passion, ist sie Leidenschaft, Macht und Mächtigkeit, und
Neuerung immer, welche die Grenzen verschiebt. Die Liebe ist
ihr feuriger Herzpunkt, die Widersetzlichkeit ihr Gesetz, und
ihre Stätte ist überall, in der Vorwegnahme. "
Die Poesie
"Stolz des Menschen auf dem Wege unter seiner Last an Ewig-
keit! Stolz des Menschen auf dem Wege unter seiner Bürde
Menschlichkeit, wenn ein neuer Humanismus sich ihm auftut,
ein Humanismus wirklicher Universalität und seelischer Inte-
gralität. Getreu ihrem Amt, das eben in der Ausforschung dieses
Mysteriums des Menschen besteht, hat die moderne Poesie sich
auf ein Geschäft eingelassen, dessen Bewältigung einen Beitrag
zur vollen Integration des Menschen leistet. Eine solche Poesie
hat nichts Pythisches an sich. Doch auch nichts rein Ästhetisches.
Sie ist keine Geschicklichkeit des Leichenschminkers oder De-
korateurs. Sie züchtet keine Kunst-Perlen, schachert nicht mit
Götzen und Emblemen, und kein Ohrenschmaus könnte ihr
je genugtun. Zur Verbündeten in allen ihren Verrichtungen
wählt sie die Schönheit, schließt so ein höchstes Bündnis, und
setzt doch das Schöne nicht als Endzweck, nährt sich auch nicht
von ihm allein. Indem sie sich weigert, die Kunst vom Leben zu
trennen, oder von der Liebe die Erkenntnis, ist sie Aktion, ist sie
Passion, ist sie Leidenschaft, Macht und Mächtigkeit, und
Neuerung immer, welche die Grenzen verschiebt. Die Liebe ist
ihr feuriger Herzpunkt, die Widersetzlichkeit ihr Gesetz, und
ihre Stätte ist überall, in der Vorwegnahme. "
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Diesen lachenden Frühling
rabe500, 18:04h
in der "guten Stube" bzw. vor dem Bildschirm zu verbringen, macht ein ungutes Gefühl, ganz besonders dem Hedonisten, vermute ich.
Aber die Dinge müssen geregelt werden. Arbeit, Verpflichtung, Passion.
Wer weiß noch von Saint-John Perse, diesem südfranzösischen Dichter der Liebe, des Meeres und der Sonne, Nobelpreisträger im Jahre 1960. Immer entsinne ich mich einiger Zeilen aus seinem "NOTTURNO" (1972):
"Sonne des Seins, Verrat! Wo begann der Betrug, wo das Vergehen?
wo war der Fehlgriff, wo der Makel, und die Irre, wo begann sie?
Soll ich umkehren, anzuheben wieder vom Ursprung? zu durchleben
abermals Fieber und Qual?..."
Diesen lachenden Frühling
Aber die Dinge müssen geregelt werden. Arbeit, Verpflichtung, Passion.
Wer weiß noch von Saint-John Perse, diesem südfranzösischen Dichter der Liebe, des Meeres und der Sonne, Nobelpreisträger im Jahre 1960. Immer entsinne ich mich einiger Zeilen aus seinem "NOTTURNO" (1972):
"Sonne des Seins, Verrat! Wo begann der Betrug, wo das Vergehen?
wo war der Fehlgriff, wo der Makel, und die Irre, wo begann sie?
Soll ich umkehren, anzuheben wieder vom Ursprung? zu durchleben
abermals Fieber und Qual?..."
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Jürgen Kramer, Aus dem Frühwerk
rabe500, 08:20h
Studie n. Leonardo, 1969, Blaustift a. Papier, 51 x 62cm

Ausschnitt:

Jürgen Kramer, Aus dem Frühwerk

Ausschnitt:

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Mittwoch, 4. Mai 2011
Schwarz
rabe500, 02:52h
Dunkelheit ist nicht gleich Dunkelheit. Ich habe den Eindruck, zur Zeit werden die Nächte immer dunkeler, je sonniger die Tage sind. Wie kommt das. Sollte es keine objektive Wirklichkeit geben? So ist es. Es gibt keine Welt die bloß eine Welt ist, sondern die Welt ist jeweils die jemeinige.
Schwarz
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Dienstag, 3. Mai 2011
Technik und Leere
rabe500, 21:13h
Die Vernutzung allerStoffe, eingerechnet den Rohstoff «Mensch»,
zur technischen Herstellung der unbedingten Möglichkeit eines
Herstellens von allem, wird im Verborgenen bestimmt durch die
völlige Leere, in der das Seiende, die Stoffe des Wirklichen,
hängt. Diese Leere muß ausgefüllt werden. Da aber die Leere
des Seins, zumal wenn sie als solche nicht erfahren werden kann,
niemals durch die Fülle des Seienden aufzufüllen ist, bleibt nur,
um ihr zu entgehen, die unausgesetzte Einrichtung des Seien-
den auf die ständige Möglichkeit des Ordnens als der Form der
Sicherung des ziellosen Tuns.DieTechnik ist von da gesehen, weil
auf die Leere des Seins wider ihr Wissen bezogen, die Organi-
sation des Mangels. Überall, wo an Seiendem zu wenig ist - und
es ist wachsend überall immer für den sich steigernden Willen
zum Willen alles zu wenig -, muß die Technik einspringen und
Ersatz schaffen und die Rohstoffe verbrauchen. Aber in Wahr-
heit ist der «Ersatz» und die Massenherstellung der Ersatzdinge
nicht ein vorübergehender Notbehelf, sondern die einzig mög-
liche Form, in der sich der Wille zum Willen, die «restlose» Si-
cherung der Ordnung des Ordnens, in Gang hält und so er
«selbst» als das «Subjekt» von allem sein kann. Das Anwachsen
der Zahl der Menschenmassen wird eigens nach Planungen be-
trieben, damit die Gelegenheit niemals ausgehe, für die großen
Massen größere «Lebensräume« zu beanspruchen, die in ihrer
Größe dann wiederum die entsprechend höhere Menschen-
masse zu ihrer Einrichtung fordern. Diese Kreisbewegung der
Vernutzung um des Verbrauchs willen ist der einzige Vorgang,
der die Geschichte einer Welt auszeichnet, die zur Unwelt ge-
worden ist.
(Martin Heidegger, Überwindung der Metaphysik, ca. 1936 - 1946)
Technik und Leere
zur technischen Herstellung der unbedingten Möglichkeit eines
Herstellens von allem, wird im Verborgenen bestimmt durch die
völlige Leere, in der das Seiende, die Stoffe des Wirklichen,
hängt. Diese Leere muß ausgefüllt werden. Da aber die Leere
des Seins, zumal wenn sie als solche nicht erfahren werden kann,
niemals durch die Fülle des Seienden aufzufüllen ist, bleibt nur,
um ihr zu entgehen, die unausgesetzte Einrichtung des Seien-
den auf die ständige Möglichkeit des Ordnens als der Form der
Sicherung des ziellosen Tuns.DieTechnik ist von da gesehen, weil
auf die Leere des Seins wider ihr Wissen bezogen, die Organi-
sation des Mangels. Überall, wo an Seiendem zu wenig ist - und
es ist wachsend überall immer für den sich steigernden Willen
zum Willen alles zu wenig -, muß die Technik einspringen und
Ersatz schaffen und die Rohstoffe verbrauchen. Aber in Wahr-
heit ist der «Ersatz» und die Massenherstellung der Ersatzdinge
nicht ein vorübergehender Notbehelf, sondern die einzig mög-
liche Form, in der sich der Wille zum Willen, die «restlose» Si-
cherung der Ordnung des Ordnens, in Gang hält und so er
«selbst» als das «Subjekt» von allem sein kann. Das Anwachsen
der Zahl der Menschenmassen wird eigens nach Planungen be-
trieben, damit die Gelegenheit niemals ausgehe, für die großen
Massen größere «Lebensräume« zu beanspruchen, die in ihrer
Größe dann wiederum die entsprechend höhere Menschen-
masse zu ihrer Einrichtung fordern. Diese Kreisbewegung der
Vernutzung um des Verbrauchs willen ist der einzige Vorgang,
der die Geschichte einer Welt auszeichnet, die zur Unwelt ge-
worden ist.
(Martin Heidegger, Überwindung der Metaphysik, ca. 1936 - 1946)
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Über's Wetter
rabe500, 18:05h
Sensible Zeitgenossen sprechen z. Z. von einem zuviel an Sonne. Tatsächlich kann ein zuviel an Sonne psychische Symptome auslösen. Es ist wie in allem Anderen: das rechte Maß gilt. Aber. Der moderne Mensch, der in einer verborgenen Wertlosigkeit lebt, hat auch das rechte Maß verloren. So kennzeichnet diese Sozietät unterschwellig eine Maßlosigkeit, die neu ist auf diesem Planeten. Daher gilt für den Wunsch eines immerwährenden Sonnentages, daß diese Haltung nichts von dem Reichtum der Veränderung weiß. Die Erde erteilt eine Lektion.
Über's Wetter
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Die Welt als Labyrinth
rabe500, 11:09h
Um 1200 n. C. kann man das Labyrinth in der Kathedrale von Chartres datieren.
Im Boden ist ein Labyrinth eingelassen, das größte in einer französischen Kirche und eines der wenigen original erhaltenen. Es weist einen Durchmesser von etwa 12,5 Meter und eine Weglänge von 261,55 Meter auf. Die einst in der Mitte angebrachte Metallplatte, Theseus und den Minotaurus darstellend, ist verschwunden.

Die Kathedrale von Chartres ist voller Rätsel und Mysterien. Die mittelalterliche Gotik ist ein imposantes Rätselwerk, das die Lebenshaltung des neuzeitlichen Menschen schon irritieren kann. Was wußten die Erbauer solcher Kathedralen - die auch mit großer Anteilnahme und Mitarbeit der Bevölkerung entstanden - was wußten die Erbauer, was wir nicht (mehr) wissen?
Die Welt als Labyrinth
Im Boden ist ein Labyrinth eingelassen, das größte in einer französischen Kirche und eines der wenigen original erhaltenen. Es weist einen Durchmesser von etwa 12,5 Meter und eine Weglänge von 261,55 Meter auf. Die einst in der Mitte angebrachte Metallplatte, Theseus und den Minotaurus darstellend, ist verschwunden.

Die Kathedrale von Chartres ist voller Rätsel und Mysterien. Die mittelalterliche Gotik ist ein imposantes Rätselwerk, das die Lebenshaltung des neuzeitlichen Menschen schon irritieren kann. Was wußten die Erbauer solcher Kathedralen - die auch mit großer Anteilnahme und Mitarbeit der Bevölkerung entstanden - was wußten die Erbauer, was wir nicht (mehr) wissen?
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