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Sonntag, 13. September 2009
Amaryllis - ein Mysterium
rabe500, 19:59h
Anton Schnack schreibt (Mädchenmedaillons, 1946, 19):
"Dein Haar ist veralteter Samt vielleicht, Amaryllis, deine Stirne ist einsam und aus gelbem Bein. Deine Wimpern sind wie ein niederhängender, flüchtiger Schatten. Dein Auge ist in die Nacht gerichtet, dein schwermütiges, traumgenährtes Auge, aber in der Tiefe ist alles an ihm schmerzliches Wissen und grundloses Dunkel."
Amaryllis - ein Mysterium
"Dein Haar ist veralteter Samt vielleicht, Amaryllis, deine Stirne ist einsam und aus gelbem Bein. Deine Wimpern sind wie ein niederhängender, flüchtiger Schatten. Dein Auge ist in die Nacht gerichtet, dein schwermütiges, traumgenährtes Auge, aber in der Tiefe ist alles an ihm schmerzliches Wissen und grundloses Dunkel."
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Ausstellung Jürgen Kramer, Plakatentwurf
rabe500, 14:56h
1. Fassung
Ausstellung Jürgen Kramer, Plakatentwurf
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Was ist Gnosis?
rabe500, 05:36h
"Gnosis ist Erkenntnis des Übersinnlichen, das in und
hinter der durch die Sinne des Körpers wahrnehm-
baren Welt „in ewigem Geheimnis unsichtbar sichtbar" als
treibende Kraft alles Geschehens angenommen wird. In
einem gnostischen Fragment wird als Wesen der Gnosis
angegeben die „Erkenntnis, wer wir sind und was wir ge-
worden sind; woher wir stammen und wohin wir geraten;
wohin wir eilen und wovon wir erlöst sind; was es mit
unserer Geburt, was es mit unserer Wiedergeburt auf sich
hat" Und an anderer Stelle heißt es: „Anfang der Voll-
endung ist die Erkenntnis des Menschen; Gottes Erkennt-
nis ist die vollständig erreichte Vollendung." Das Über-
sinnliche selbst aber wird als ein System von Ideen ge-
dacht, die zugleich kosmische Kräfte sind und als per-
sönliche göttliche Wesen, als Dämonen, Geister, Engel
oder als Gestalten der heidnischen und christlichen Mythen
vorgestellt wurden, die das Schicksal der Welt und des
Menschen in ihren Händen tragen. Die Erkenntnis der
Überwelt vollzieht sich durch das Zusammentreffen eines
von der sinnlichen und eines anderen von der übersinn-
lichen Natur ausgehenden Aktes. Durch Pflege des auf
die geistigen Wesenheiten gerichteten Denkens, das sich
bis zur Ekstase steigern, und eines durchgeistigten Lebens-
wandels, der bis zur Askese führen kann, reckt sich der
Mensch der Welt des Geistes entgegen. Sie aber neigt sich
in der Offenbarung zu ihm nieder und läßt sich erschauen,
sobald die Vorbedingungen hierzu vollständig vorhanden
sind. Solche Erkenntnis wurde in der Antike zu allen Zei-
ten gesucht und gepflegt: im primitiven Zauber, in gelehr-
ter Magie und Dämonenbeschwörung, in der enthusiasti-
schen Mantik, im Mysterienkult und in der sich an ihn
anschließenden religiösen Spekulation, vor allem aber in
verfeinerter Form in der auf die Erforschung der den
Kosmos und das Menschenleben beherrschenden geistigen
Kräfte gerichteten Philosophie. Insbesondere wurden die
Mythen und Kulte in den Kreis gnostischen Spekulierens
gezogen. Hinter ihnen ahnte man tiefste, auf uralte Offen-
barung zurückgehende Weisheit, die sich dem Verständnis
des Eingeweihten wieder erschließen mußte, wenn er nur
den rechten Weg zu ihr fand. Dieser rechte Weg selbst
wird schon als Gnosis bezeichnet. So spricht im Hymnus
der Naassener der Erlöser:
„Und den verborgnen, heil'gen Weg,
der Gnosis heißet, tu' ich kund.""
aus: Hans Leisegang, Die Gnosis. 2. Aufl. Leipzig (Kröner) 1936
Was ist Gnosis?
hinter der durch die Sinne des Körpers wahrnehm-
baren Welt „in ewigem Geheimnis unsichtbar sichtbar" als
treibende Kraft alles Geschehens angenommen wird. In
einem gnostischen Fragment wird als Wesen der Gnosis
angegeben die „Erkenntnis, wer wir sind und was wir ge-
worden sind; woher wir stammen und wohin wir geraten;
wohin wir eilen und wovon wir erlöst sind; was es mit
unserer Geburt, was es mit unserer Wiedergeburt auf sich
hat" Und an anderer Stelle heißt es: „Anfang der Voll-
endung ist die Erkenntnis des Menschen; Gottes Erkennt-
nis ist die vollständig erreichte Vollendung." Das Über-
sinnliche selbst aber wird als ein System von Ideen ge-
dacht, die zugleich kosmische Kräfte sind und als per-
sönliche göttliche Wesen, als Dämonen, Geister, Engel
oder als Gestalten der heidnischen und christlichen Mythen
vorgestellt wurden, die das Schicksal der Welt und des
Menschen in ihren Händen tragen. Die Erkenntnis der
Überwelt vollzieht sich durch das Zusammentreffen eines
von der sinnlichen und eines anderen von der übersinn-
lichen Natur ausgehenden Aktes. Durch Pflege des auf
die geistigen Wesenheiten gerichteten Denkens, das sich
bis zur Ekstase steigern, und eines durchgeistigten Lebens-
wandels, der bis zur Askese führen kann, reckt sich der
Mensch der Welt des Geistes entgegen. Sie aber neigt sich
in der Offenbarung zu ihm nieder und läßt sich erschauen,
sobald die Vorbedingungen hierzu vollständig vorhanden
sind. Solche Erkenntnis wurde in der Antike zu allen Zei-
ten gesucht und gepflegt: im primitiven Zauber, in gelehr-
ter Magie und Dämonenbeschwörung, in der enthusiasti-
schen Mantik, im Mysterienkult und in der sich an ihn
anschließenden religiösen Spekulation, vor allem aber in
verfeinerter Form in der auf die Erforschung der den
Kosmos und das Menschenleben beherrschenden geistigen
Kräfte gerichteten Philosophie. Insbesondere wurden die
Mythen und Kulte in den Kreis gnostischen Spekulierens
gezogen. Hinter ihnen ahnte man tiefste, auf uralte Offen-
barung zurückgehende Weisheit, die sich dem Verständnis
des Eingeweihten wieder erschließen mußte, wenn er nur
den rechten Weg zu ihr fand. Dieser rechte Weg selbst
wird schon als Gnosis bezeichnet. So spricht im Hymnus
der Naassener der Erlöser:
„Und den verborgnen, heil'gen Weg,
der Gnosis heißet, tu' ich kund.""
aus: Hans Leisegang, Die Gnosis. 2. Aufl. Leipzig (Kröner) 1936
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