Sonntag, 27. März 2011
Giorgio de Chirico - der Antimodernist
rabe500, 01:30h
Heute Abend fiel mir der (autobiographische) Roman des italienischen Malers Giorgio de Chirico (1888 - 1978) in die Hände.Monsieur Dudron, an dem der Künstler seit den zwanziger Jahren gearbeitet hatte.
Bern 2000
Zitat: Wir, die wir Künstler und vor allem Maler sind, brauchen etwas
anderes, namentlich heute, da in der Malerei eine solche Deka-
denz vorherrscht, wie nie zuvor in der Kunstgeschichte. Das
Schmerzlichste dabei: Zeitgenossen in grosser Zahl stellen diese
Dekadenz böswillig in Abrede, weil es in ihrem Interesse liegt, sie
abzustreiten. Sie stellen Theorien auf, um den Erstbesten anzu-
locken. Zum Glück stinken diese Theorien vor lauter Opportu-
nismus drei Meilen gegen den Wind. Es gibt heute eine Art Ver-
bürgerlichung und Feigheit, die darin besteht, sich vorsichtig unter
der Ägide des Modernismus einzurichten und sich ständig unter
dem Deckmantel dessen zu bewegen, was sich avantgardistische
Kunst nennt.(115)
Leider ist das Spätwerk des Künstlers immer noch nicht umfassend genug gewürdigt worden. Es sprengt die Logik der Moderne. Auf dem Buchumschlag ist ein Gemälde von 1949 abgebildet: "Angelo e autovettura"!
Giorgio de Chirico - der Antimodernist
Bern 2000
Zitat: Wir, die wir Künstler und vor allem Maler sind, brauchen etwas
anderes, namentlich heute, da in der Malerei eine solche Deka-
denz vorherrscht, wie nie zuvor in der Kunstgeschichte. Das
Schmerzlichste dabei: Zeitgenossen in grosser Zahl stellen diese
Dekadenz böswillig in Abrede, weil es in ihrem Interesse liegt, sie
abzustreiten. Sie stellen Theorien auf, um den Erstbesten anzu-
locken. Zum Glück stinken diese Theorien vor lauter Opportu-
nismus drei Meilen gegen den Wind. Es gibt heute eine Art Ver-
bürgerlichung und Feigheit, die darin besteht, sich vorsichtig unter
der Ägide des Modernismus einzurichten und sich ständig unter
dem Deckmantel dessen zu bewegen, was sich avantgardistische
Kunst nennt.(115)
Leider ist das Spätwerk des Künstlers immer noch nicht umfassend genug gewürdigt worden. Es sprengt die Logik der Moderne. Auf dem Buchumschlag ist ein Gemälde von 1949 abgebildet: "Angelo e autovettura"!
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