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Dienstag, 3. Mai 2011
Technik und Leere
rabe500, 21:13h
Die Vernutzung allerStoffe, eingerechnet den Rohstoff «Mensch»,
zur technischen Herstellung der unbedingten Möglichkeit eines
Herstellens von allem, wird im Verborgenen bestimmt durch die
völlige Leere, in der das Seiende, die Stoffe des Wirklichen,
hängt. Diese Leere muß ausgefüllt werden. Da aber die Leere
des Seins, zumal wenn sie als solche nicht erfahren werden kann,
niemals durch die Fülle des Seienden aufzufüllen ist, bleibt nur,
um ihr zu entgehen, die unausgesetzte Einrichtung des Seien-
den auf die ständige Möglichkeit des Ordnens als der Form der
Sicherung des ziellosen Tuns.DieTechnik ist von da gesehen, weil
auf die Leere des Seins wider ihr Wissen bezogen, die Organi-
sation des Mangels. Überall, wo an Seiendem zu wenig ist - und
es ist wachsend überall immer für den sich steigernden Willen
zum Willen alles zu wenig -, muß die Technik einspringen und
Ersatz schaffen und die Rohstoffe verbrauchen. Aber in Wahr-
heit ist der «Ersatz» und die Massenherstellung der Ersatzdinge
nicht ein vorübergehender Notbehelf, sondern die einzig mög-
liche Form, in der sich der Wille zum Willen, die «restlose» Si-
cherung der Ordnung des Ordnens, in Gang hält und so er
«selbst» als das «Subjekt» von allem sein kann. Das Anwachsen
der Zahl der Menschenmassen wird eigens nach Planungen be-
trieben, damit die Gelegenheit niemals ausgehe, für die großen
Massen größere «Lebensräume« zu beanspruchen, die in ihrer
Größe dann wiederum die entsprechend höhere Menschen-
masse zu ihrer Einrichtung fordern. Diese Kreisbewegung der
Vernutzung um des Verbrauchs willen ist der einzige Vorgang,
der die Geschichte einer Welt auszeichnet, die zur Unwelt ge-
worden ist.
(Martin Heidegger, Überwindung der Metaphysik, ca. 1936 - 1946)
Technik und Leere
zur technischen Herstellung der unbedingten Möglichkeit eines
Herstellens von allem, wird im Verborgenen bestimmt durch die
völlige Leere, in der das Seiende, die Stoffe des Wirklichen,
hängt. Diese Leere muß ausgefüllt werden. Da aber die Leere
des Seins, zumal wenn sie als solche nicht erfahren werden kann,
niemals durch die Fülle des Seienden aufzufüllen ist, bleibt nur,
um ihr zu entgehen, die unausgesetzte Einrichtung des Seien-
den auf die ständige Möglichkeit des Ordnens als der Form der
Sicherung des ziellosen Tuns.DieTechnik ist von da gesehen, weil
auf die Leere des Seins wider ihr Wissen bezogen, die Organi-
sation des Mangels. Überall, wo an Seiendem zu wenig ist - und
es ist wachsend überall immer für den sich steigernden Willen
zum Willen alles zu wenig -, muß die Technik einspringen und
Ersatz schaffen und die Rohstoffe verbrauchen. Aber in Wahr-
heit ist der «Ersatz» und die Massenherstellung der Ersatzdinge
nicht ein vorübergehender Notbehelf, sondern die einzig mög-
liche Form, in der sich der Wille zum Willen, die «restlose» Si-
cherung der Ordnung des Ordnens, in Gang hält und so er
«selbst» als das «Subjekt» von allem sein kann. Das Anwachsen
der Zahl der Menschenmassen wird eigens nach Planungen be-
trieben, damit die Gelegenheit niemals ausgehe, für die großen
Massen größere «Lebensräume« zu beanspruchen, die in ihrer
Größe dann wiederum die entsprechend höhere Menschen-
masse zu ihrer Einrichtung fordern. Diese Kreisbewegung der
Vernutzung um des Verbrauchs willen ist der einzige Vorgang,
der die Geschichte einer Welt auszeichnet, die zur Unwelt ge-
worden ist.
(Martin Heidegger, Überwindung der Metaphysik, ca. 1936 - 1946)
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Über's Wetter
rabe500, 18:05h
Sensible Zeitgenossen sprechen z. Z. von einem zuviel an Sonne. Tatsächlich kann ein zuviel an Sonne psychische Symptome auslösen. Es ist wie in allem Anderen: das rechte Maß gilt. Aber. Der moderne Mensch, der in einer verborgenen Wertlosigkeit lebt, hat auch das rechte Maß verloren. So kennzeichnet diese Sozietät unterschwellig eine Maßlosigkeit, die neu ist auf diesem Planeten. Daher gilt für den Wunsch eines immerwährenden Sonnentages, daß diese Haltung nichts von dem Reichtum der Veränderung weiß. Die Erde erteilt eine Lektion.
Über's Wetter
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Die Welt als Labyrinth
rabe500, 11:09h
Um 1200 n. C. kann man das Labyrinth in der Kathedrale von Chartres datieren.
Im Boden ist ein Labyrinth eingelassen, das größte in einer französischen Kirche und eines der wenigen original erhaltenen. Es weist einen Durchmesser von etwa 12,5 Meter und eine Weglänge von 261,55 Meter auf. Die einst in der Mitte angebrachte Metallplatte, Theseus und den Minotaurus darstellend, ist verschwunden.
Die Kathedrale von Chartres ist voller Rätsel und Mysterien. Die mittelalterliche Gotik ist ein imposantes Rätselwerk, das die Lebenshaltung des neuzeitlichen Menschen schon irritieren kann. Was wußten die Erbauer solcher Kathedralen - die auch mit großer Anteilnahme und Mitarbeit der Bevölkerung entstanden - was wußten die Erbauer, was wir nicht (mehr) wissen?
Die Welt als Labyrinth
Im Boden ist ein Labyrinth eingelassen, das größte in einer französischen Kirche und eines der wenigen original erhaltenen. Es weist einen Durchmesser von etwa 12,5 Meter und eine Weglänge von 261,55 Meter auf. Die einst in der Mitte angebrachte Metallplatte, Theseus und den Minotaurus darstellend, ist verschwunden.
Die Kathedrale von Chartres ist voller Rätsel und Mysterien. Die mittelalterliche Gotik ist ein imposantes Rätselwerk, das die Lebenshaltung des neuzeitlichen Menschen schon irritieren kann. Was wußten die Erbauer solcher Kathedralen - die auch mit großer Anteilnahme und Mitarbeit der Bevölkerung entstanden - was wußten die Erbauer, was wir nicht (mehr) wissen?
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