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Dienstag, 22. März 2011
Berufungen
rabe500, 20:49h
Unter allen denkbaren Berufungen führt der Künstler die jämmerlichste Existenz. Das macht ihn besonders angreifbar. Es soll ja eine besondere Species unter den Menschen geben, die treten (verbal) dann besonders hemmungslos zu, wenn jemand schon am Boden liegt.
Aber. Aber. Ich bedauere meinen Lebensweg nicht. Aber ich bedauere den Allgemeinmenschen, der als Zeitgenosse immer mehr herunterkommt.
Irgendein Schlauer sagte mal - ach ja, es war Cioran -: "Das Einzige, was man für seine Zeit tun kann ist, zu beweisen, daß man nicht zu ihr gehört."
Berufungen
Aber. Aber. Ich bedauere meinen Lebensweg nicht. Aber ich bedauere den Allgemeinmenschen, der als Zeitgenosse immer mehr herunterkommt.
Irgendein Schlauer sagte mal - ach ja, es war Cioran -: "Das Einzige, was man für seine Zeit tun kann ist, zu beweisen, daß man nicht zu ihr gehört."
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Zu unserer Freude am Tage
rabe500, 13:51h
Claude Monet: Bordighera 1884
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"Apokalypse als Hoffnung" -
rabe500, 12:22h
der Beginn der abstrakten Kunst aus dem Geiste russischer Religiösität und Ikonenmalerei: Kandinskij.
In seiner "Selbstchrakteristik" schreibt Vasilij Kandinskij: "Den Schluß des 19. Jahrhunderts und den Anfang des 20. hält Kandisnskij für den Anfang einer der größten Epochen des geistigen Lebens der Menschheit. Er nennt sie die 'Epoche des großen Geistigen'."
Um das "Geistige in der Kunst" herauszuarbeiten, greift Kandinskij um 1911 zunehmend zu einer abstrahierenden und abstrakten Formensprache. Damit verbunden ist eine eschatologische Heilserwartung. Hier wendet sich das Apokalyptische ins Positive. Zu diesem Themenkomplex fand ich erst jetzt eine Studie von Eva Mazur-Keblowski (Tübingen 2000):
Sie schreibt: "So ist auch die im Westen ungewöhnliche, optimistische Perspektive des Weltuntergangs bei Kandinskij zu sehen. Vor allem sein Aufruf "Aufwärts in das Tragische!" ist mit dem Hoffen seiner russischen Zeitgenossen auf die Apokalypse vergleichbar." Und die Autorin schließt ihre Untersuchung mit der Feststellung: "Die Hoffnung auf die Apokalypse ist bis heute ein unerfüllter Mythos der russischen Kultur geblieben."
Um den Gang zur abstrakten Formensprache zu belegen, hier zwei Gemälde Kandinskijs aus dem Jahre 1911, "Allerheiligen I" und "Allerheiligen II".
(vgl. die Kompositionsübereinstimmung mit der Hinterglasmalerei auf dem Umschlag des Buches)
(Hinterglasmalerei)
Eva Mazur-Keblowski schreibt u.a. dazu: "Kandinskij war im Besitz einer Elias-Ikone, auf der die Himmelfahrt des Propheten dargestellt ist. Er selbst benutzt das Motiv des öfteren. In Allerheiligen I Und Allerheiligen II tritt Elias im linken oberen Teil des Bildes auf. Er fährt mit erhobenen Armen auf einem Triumphwagen mit drei Rossen in Richtung der Sonne. Die Szene ist schematisch dargestellt. Die Pferde sind nur als drei weiße, gebogene Linien angedeutet" (117).
Daß der Gang der modernen Kunst in ihren Wurzeln eine tiefe Spiritualität voraussetzte, dieses Bewußtsein ist heutzutage weitgehend untergegangen.
Zur Gedankenlosigkeit zeitgenössischer Kunst siehe auch den Artikel von Thomas Groetz:
http://www.artnet.de/magazine/dossier-uber-das-geistige-in-der-kunst/
"Apokalypse als Hoffnung" -
In seiner "Selbstchrakteristik" schreibt Vasilij Kandinskij: "Den Schluß des 19. Jahrhunderts und den Anfang des 20. hält Kandisnskij für den Anfang einer der größten Epochen des geistigen Lebens der Menschheit. Er nennt sie die 'Epoche des großen Geistigen'."
Um das "Geistige in der Kunst" herauszuarbeiten, greift Kandinskij um 1911 zunehmend zu einer abstrahierenden und abstrakten Formensprache. Damit verbunden ist eine eschatologische Heilserwartung. Hier wendet sich das Apokalyptische ins Positive. Zu diesem Themenkomplex fand ich erst jetzt eine Studie von Eva Mazur-Keblowski (Tübingen 2000):
Sie schreibt: "So ist auch die im Westen ungewöhnliche, optimistische Perspektive des Weltuntergangs bei Kandinskij zu sehen. Vor allem sein Aufruf "Aufwärts in das Tragische!" ist mit dem Hoffen seiner russischen Zeitgenossen auf die Apokalypse vergleichbar." Und die Autorin schließt ihre Untersuchung mit der Feststellung: "Die Hoffnung auf die Apokalypse ist bis heute ein unerfüllter Mythos der russischen Kultur geblieben."
Um den Gang zur abstrakten Formensprache zu belegen, hier zwei Gemälde Kandinskijs aus dem Jahre 1911, "Allerheiligen I" und "Allerheiligen II".
(vgl. die Kompositionsübereinstimmung mit der Hinterglasmalerei auf dem Umschlag des Buches)
(Hinterglasmalerei)
Eva Mazur-Keblowski schreibt u.a. dazu: "Kandinskij war im Besitz einer Elias-Ikone, auf der die Himmelfahrt des Propheten dargestellt ist. Er selbst benutzt das Motiv des öfteren. In Allerheiligen I Und Allerheiligen II tritt Elias im linken oberen Teil des Bildes auf. Er fährt mit erhobenen Armen auf einem Triumphwagen mit drei Rossen in Richtung der Sonne. Die Szene ist schematisch dargestellt. Die Pferde sind nur als drei weiße, gebogene Linien angedeutet" (117).
Daß der Gang der modernen Kunst in ihren Wurzeln eine tiefe Spiritualität voraussetzte, dieses Bewußtsein ist heutzutage weitgehend untergegangen.
Zur Gedankenlosigkeit zeitgenössischer Kunst siehe auch den Artikel von Thomas Groetz:
http://www.artnet.de/magazine/dossier-uber-das-geistige-in-der-kunst/
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