Montag, 5. September 2011
Der Vorrang des Künstlerischen
Der Vorrang des Künstlerischen gegenüber der Rationalität läßt sich auch geschichtlich in der Entwicklung der Sprache nachweisen, denn: "Das Singen geht dem Artikulieren voraus; Metaphern abstrakten Begriffen", schreibt Samuel Beckett 1929 in seinem Essay "Dante...Bruno, Vico...Joyce". Und weiter: "Der figurative Charakter der ältesten Poesie darf nicht als spitzfindiges Machwerk angesehen werden, sondern als ein Beweis für das ärmliche Vokabular und das Unvermögen, zu abstrahieren. (...) Dichter sind das Gefühl, Philosophen die Intelligenz der Menschheit."
Das Singen geht dem Artikulieren voraus heißt soviel wie, das Musikalisch-Künstlerische ist die Urform der Aneignung von Welt. Auf sie gründend baut sich erst die abstrakte Begrifflichkeit des Verstandes auf.
Der Vorrang des Künstlerischen

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Montag, 29. März 2010
Zwei Seiten aus: EUGEN FINK, Philosophie des Geistes, 1994

Zwei Seiten aus: EUGEN FINK, Philosophie des Geistes, 1994

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Dienstag, 21. April 2009
Fortschritt und Reaktion?
Ich weiß nicht ob Kunst - egal wie und was - je stehenbleiben kann. Vielleicht ist der Fehler, dass man zu sehr horizontal linear denkt.
Die Vertikale macht's: Poetry is vertical. Da muss man nicht fortschreiten. Da gibt es womöglich nur Qualitätssprünge in der Senkrechten.
Dennoch wird die Entwicklung der Dinge, von Geschichte und Kultur, offiziell immer so dargestellt, als würde seit je alles immer höher und weiter, sprich überlegener und besser werden. Die Augenwischerei von Technik und Wissenschaft spielt da eine entscheidende Rolle für die Desorientierung des Gegenwartsmenschen.
Wir müssen ersteinmal das Niveau der gotischen Kathedralen erreichen. Nicht umsonst hatte das erste Bauhausmanifest 1919 eine Kathedrale auf dem Titel abgebildet (Gesamtkunstwerkgedanke). ( http://www.kunstwissen.de/fach/f-kuns/a_mod/gropius01.htm )
Die Einteilung der Welt in Fortschritt und gegen den Fortschritt gerichtete Reaktion ist immer eine undialektische Agitation. An ihr beteiligt sind massgeblich die Polemiken einer Moderne und "Avantgarde", die in Wirklichkeit mit einem Bewusstsein des tabula rasa hausieren ging.
Jetzt vollzieht sich seit ein paar Jahrzehnten ein Umdenken im Feld der Nachmoderne und Transavantgarde. Dieser Prozess des Paradigmenwechsel ist leider in der Kunst- und Kulturpolitik der Provinz noch nicht angekommen. Immer noch wird die Denkfigur von der dimensionalen und medialen Expansion der Künste als das Fortschreiten im Metier vorgebetet. Das gilt für alle Kunstinstitutionen unserer Stadt.
Diese Desorientierung der städtischen Einrichtungen muss man den Fehdehandschuh hinwerfen: es geht nicht länger an, dass Formalismen und inhaltsleere Elaborate, gepaart mit der Propaganda vom letzten Schrei in der aktuellen Kunst unseren künstlerisch wertvollen Alltag dominieren.
Wir müssen wieder eine menschliche Kunst fordern, die das In-der-Welt-sein des Menschen zur Sprache bringt und seine Befindlichkeiten auslotet. Wir müssen den Verantwortlichen an den Schalthebeln der städtischen Kulturinstitutionen deutlich machen: Die Kunst ist für den Menschen da, die Kunst ist ein grundlegendes Vermögen des Menschen und in diesem Sinn möchten wir sie auch in dieser Stadt repräsentiert sehen.
Denn: KUNST = KAPITAL (Beuys).
Fortschritt und Reaktion?

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Mittwoch, 31. Dezember 2008
Ausblick 2009: Gründung des Bauhauses
Das Bauhaus wurde am 12. April 1919 unter dem Namen „Staatliches Bauhaus Weimar“ als Zusammenschluss der Kunstgewerbeschule mit der Kunsthochschule Weimar von Walter Gropius gegründet.
2009 wird aus Anlass des 90. Gründungsjubiläums das Bauhaus unter den verschiedensten Gesichtspunkten in Weimar und andernorts vorgestellt.

"Bauhaus 1919-33

Das Bauhaus begann 1919 mit der Formulierung einer Utopie: Der "Bau der Zukunft" sollte alle Künste in idealer Einheit verbinden. Dies erforderte einen neuen Typ des Künstlers jenseits akademischer Spezialisierung, dessen Erziehung am Bauhaus angestrebt wurde. Sein Gründer Walter Gropius sah den Weg zu diesem Ziel in neuen pädagogischen Methoden und im Handwerk als Voraussetzung jeder Kunst: "Die Schule soll allmählich in der Werkstatt aufgehen". Folglich arbeiteten am Weimarer Bauhaus Künstler und Handwerker gemeinsam in Lehre und Produktion. Auf diese Weise sollte die Trennung zwischen freier und angewandter Kunst aufgehoben werden.

Die Realität der technischen Zivilisation stellte jedoch weitergehende Ansprüche, denen die Aufwertung des Handwerks allein nicht genügen konnte. Das Bauhaus reagierte 1923 mit einem geänderten, seine künftige Arbeit bestimmenden Programm unter dem Leitsatz: "Kunst und Technik - eine neue Einheit". Die Möglichkeiten der Industrie sollten für das Ziel einer funktional und ästhetisch befriedigenden Gestaltung eingesetzt werden. In den Bauhauswerkstätten entstanden Vorbilder, die für die Massenproduktion bestimmt waren: von der Lampe bis zum Wohnhaus.

Der erzieherische und soziale Anspruch einer neuen Gestaltung des Lebens und der Umwelt, der hiermit verbunden war, konnte sicherlich nicht immer eingelöst werden. Auch stand das Bauhaus mit dieser Zielsetzung nicht allein. Aber es wurde zum Leitbild, fast zum Synonym solcher Bestrebungen. Die Geschichte des Bauhauses verlief nicht geradlinig. Wechsel in seiner Leitung und unter den Lehrern, künstlerische Einflüsse von außen und die politische Situation, in der das Experiment Bauhaus stattfand, bewirkten seinen ständigen Wandel. Die vielfältigen Wirkungen dieses Experiments reichen bis in unsere Gegenwart."


Das BAUHAUS von 1919 bis 1923 hatte wohl die für uns heute interessanteste Phase vor der Wende zu Industrie, Technik und Konstruktivismus.
In Wien lernte Johannes Itten, Maler, Walter Gropius kennen, der ihn 1919 als einen der ersten Lehrer an das Staatliche Bauhaus in Weimar berief. Itten war am Bauhaus von 1919 bis 1923 als künstlerischer Leiter (Formmeister mehrerer Werkstätten) tätig und prägte es durch den zusammen mit Gertrud Grunow aufgebauten Vorkurs. Vorübergehend war er auch Dozent für Wand- und Glasmalerei.Durch Meinungsverschiedenheiten mit Gropius verließ Itten das Bauhaus Weimar 1923.




Johannes Itten (Swiss, 1888-1967)
Haus des Weissen Mannes (House of the White Man): Gruss und Heil den Herzen welche von dem Licht der Liebe erleuchtet und weder durch Hoffnungen auf einen Himmel noch durch Furcht vor einer Hölle irregeleitet werden O.Z. HANISH (Greeting and salutation to hearts which live illuminated by the light of love and are not led astray either by hopes of a heaven or by fear of a hell O.A. HANISH)
Five-color lithograph, from Neue Europäische Graphik Erste Mappe…(New European Graphics First Portfolio), autumn, 1921
Miriam and Ira D.Wallach Fund

Schülerin von Itten z.B. Ola Wolpe: http://www.ramos-poqui.co.uk/ola/


LITERATUR:

Das Bauhaus und die Esoterik: Johannes Itten - Wassily Kandinsky - Paul Klee (Gebundene Ausgabe)
von Christoph Wagner (2005)

Kurzbeschreibung
Hat das wegen seines Rationalismus bekannte und zum Teil gescholtene Bauhaus eine esoterische Rückseite? Dieser Frage geht das Buch auf neuer Quellengrundlage nach. Dabei stehen die Gründungsphase und die Jahre des Weimarer Bauhauses (1919-1925) sowie als Künstler Johannes Itten im Vordergrund. In zahlreichen Schlüsselwerken, kunsttheoretischen Quellen und dokumentarischen Fotoaufnahmen wird die große Bedeutung des Verhältnisses von „Okkultismus und Avantgarde“ für die Entstehung der Moderne am Bauhaus sowie der esoterischen und okkultistischen Lehren für die künstlerischen und kunst-theoretischen Positionen der Künstler am Bauhaus dokumentiert. Künstler Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Walter Gropius, Paul Klee, Georg Muche und zahlreiche andere Künstler am Bauhaus, wie etwa Gy-ula Pap, Hans Peter Röhl, Ernst Kállai oder Lothar Schreyer
Ausblick 2009: Gründung des Bauhauses

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Dienstag, 23. Dezember 2008
animated graphics Merry X'mas graphics

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Montag, 3. November 2008
Don't cry...
Don't cry
It's a wonderful, wonderful life
If you can find it
Don't cry...

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